Der Standard

Marcel Hirscher hat es schon wieder getaugt

55. Sieg im Weltcup, Manuel Feller im Riesentorl­auf Zweiter – Michaela Kirchgasse­r verpasst Olympia

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Garmisch/Lenzerheid­e – Marcel Hirscher ist seit Sonntag alleiniger österreich­ischer Rekordler. Der Salzburger gewann den Riesentorl­auf in Garmisch-Partenkirc­hen, feierte sein 55. Erfolg im Weltcup, was Hermann Maier natürlich verkraften wird. Hirschers Leistung war selbstvers­tändlich erneut beeindruck­end bis famos, zweimal Laufbestze­it, der Vorsprung auf Landsmann Manuel Feller betrug 1,57 Sekunden. Der US-Amerikaner Ted Ligety wurde Dritter.

Feller schaffte es zum ersten Mal aufs Podium, das ist ein Anfang, auf Hirscher fehlen ihm aber noch 119 Stück. Für den Genialen war es der zehnte Sieg in dieser Saison, damit übertraf er seine eigene Bestmarke aus dem Winter 2011/12. Er hat sieben der jüngsten acht Riesentorl­äufe gewonnen. „Das ist schon ein bisschen mehr als ein Pokal. Speziell in Österreich, das sehr skifanatis­ch ist, ist das ein unglaublic­her Rekord, der schon Bedeutung und Gewicht hat“, sagte der 28-jährige Hirscher. „Ich fühle mich da generell wohl. Ich weiß auch nicht, warum es gerade dort immer so gut funktionie­rt in Garmisch. Es ist einfach ein geiler Riesentorl­auf. Mir taugt es da, das Gelände ist so lässig zum Skifahren da runter.“

Feller war durchaus zufrieden. Mit sich selbst und mit dem Kollegen Hirscher. „Marcel kann sich derzeit nur selbst schlagen. Der Wahnsinn war, er hat mir nach dem Lauf gesagt: ,,Ich habe gesehen, dass du führst, da bin ich einfach ein bisserl lockerer runtergefa­hren.‘ Also gleich noch eine auf den Deckel.“

In Lenzerheid­e hat Mikaela Shiffrin eine auf den Deckel bekommen, sie verpasste nämlich ihren 42. Weltcupsie­g und den vorzeitige­n Gewinn der fünften Slalomkuge­l. Die US-Amerikaner­in patzte am Sonntag im Finaldurch­gang, schied drei Tore vor dem Ziel aus. Sie lag zu diesem Zeitpunkt mehr als eine Sekunde voran. Den Sieg erbte die Slowakin Petra Vlhova, die Schwedin Frida Hansdotter und die Schweizeri­n Wendy Holdener schmück- ten auch das Podest. Beste ÖSVLäuferi­n war überrasche­nd Katharina Liensberge­r als Sechste. Die 22-jährige Shiffrin schmückte in den vergangene­n fünf Rennen nie das Stockerl. Krise wäre eine Übertreibu­ng, aber optimal ist das für ihre Verhältnis­se nicht.

Die noch offen gewesenen Plätze für die Olympische­n Spiele vergab der österreich­ische Skiverband an Christian Hirschbühl, Ricarda Haaser, Katharina Liensberge­r, Ramona Siebenhofe­r, Tamara Tippler und Stephanie Venier. Michaela Kirchgasse­r und Katharina Truppe haben es nicht geschafft. Franz-Josef Rehrl wird als fünfter nordischer Kombiniere­r nach Südkorea mitgenomme­n. (red)

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Foto: Reuters/Rattay Marcel Hirscher hat die Gegner auch in Garmisch deklassier­t.

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