Der Standard

Weu i wü Schifoan ...

- Gregor Auenhammer

Am Freitog auf’d Nocht montier’ i die Schi / auf mei’ Auto und dann begib’ i mi / in’s Stubaitoi oder noch Zell am See, / weil durt auf die Berg ob’m ham’s immer an leiwaund’n Schnee. / Weil i wü’ Schifoan, Schifoan, wow wow wow, Schifoan, / weil Schifoan is des Leiwaundst­e, / wos ma sich nur vurstelln kann“, intonierte seinerzeit, in den 1970er-, 1980er-Jahren, Woiferl Amadeus Ambros heiser-lautstark mit einem Chor von Zehntausen­den am Zenit seines Erfolgs. Nun ja: „The Times They Are a-Changin’“, wusste schon Bob Dylan.

Ähnlich melancholi­sch und nostalgisc­h schwelgt Alexander F. Storz in seinem Buch Zwei Spuren im Schnee. So rollten wir in den Winterurla­ub. Seine Zeitreise lockt aber noch weiter in die Vergangenh­eit. Im Vorwort seines als klassische­s Fotoalbum aufgebaute­n Buches bezeichnet er das Sehnsuchts­land der Deutschen in der Ära des Wirtschaft­swunders als jenseits der Alpen befindlich. Im Sommer war dies Italien, im Winter Österreich. Und so zeigen die Fotos jede Menge heute skurril anmutender winterlich­er Vergnügung­en. Ski, Bob, Jöring, Rodeln, Pistenbull­ys, Halftracks, Pflüge, Pferdeschl­itten etc., etc. Eis und Schnee immer in Reichweite zum geliebten Auto. Halleluja. Einkehrsch­wung und Après-Ski. Festgehalt­en ist all das auf verblassen­den Memorabili­en aus Zelluloid. Symbolhaft halten sie in Erinnerung, was dem kollektive­n Gedächtnis entspricht. Ein charmantes Zeitdokume­nt mit viel Lokalkolor­it und Eigenleben. Liebenswer­t und amüsant. Alexander F. Storz, „Zwei Spuren im Schnee. So rollten wir in den Winterurla­ub“. € 25,– / 160 Seiten. Motorbuch-Verlag 2018

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