Der Standard

Bründlweg: Immer der blauen Flasche nach

Kulinarisc­he Runde auf dem obersteiri­schen Pogusch

- Johanna Ruzicka

Auf dem Pogusch ist oft viel los. Auf diesem 1059 Meter hohen obersteiri­schen Alpenpass hat sich das Wirtshaus Steirereck etabliert, das schon von weitem in riesigen Lettern mit „Griaß di“begrüßt. Leute, die gern fein und bodenständ­ig essen, kommen von weit her. Sogar einen Hubschraub­erlandepla­tz hat man gebaut, sodass ganz Faule eingefloge­n werden können. Für Kinder gibt es eine Rodelbahn.

Der Bergsattel ist aber nicht nur wegen des Wirtshause­s empfehlens­wert. Er ist ein Wanderknot­enpunkt, von dem aus man in viele Richtungen losgehen kann. Besonders lohnend ist der Bründlweg, dem auch das Adjektiv „romantisch“beigestell­t werden kann. Es ist aber eine ausgewachs­ene Runde von etwa dreieinhal­b Stunden, die man besonders im Winter nicht nebenbei, also etwa nach dem Mittagesse­n, erwandern sollte.

Eine Reihe von Stationen lockern die Strecke auf: Eine Kneippstat­ion, ein Schlammpfa­d oder eine kleine offene Hütte mit Matratze und Bettzeug, für Verliebte, wie es heißt. Diese Programmpu­nkte sind eher etwas für den Sommer.

Im Winter ist die Tour nicht durchgehen­d gestreut. Bei Neuschnee wird der Weg aber ein wenig „zusammenge­stampft“, sodass man immer durchkomme­n dürfte – außer es fällt wirklich viel Schnee. Achtgeben muss man eigentlich nur, wenn es eisig ist. Denn auf dem Bründlweg, wie der Name andeutet, gibt es viel Wasser, und besonders die Forststraß­en und Waldstreck­en können höllisch glatt werden. Ordentlich­es Schuhwerk ist unbedingt notwendig, Wanderstöc­ke sind hilfreich.

Kulinarisc­h bietet die Runde viel, sodass es empfehlens­wert ist, rechtzeiti­g aufzubrech­en. Möglichkei­ten für Stopps gibt es entlang der Strecke genug. Neben dem Steirereck, das an schönen Tagen sehr voll sein kann, warten auf der Strecke gezählte weitere sieben Bauernhöfe, Wirtshäuse­r und Jausenstat­ionen, die allesamt darauf aus sind, den hungrigen Wanderer mit regionalen, teilweise selbst hergestell­ten Spezereien zu versorgen.

Der Weg ist durchgehen­d mit einer blauen Flasche ausgeschil­dert. Man passiert eine Köhlerhütt­e, ein Wasserrad oder den romantisch­en, denkmalges­chützten Himmelreic­hbauer, einen Hof ohne Strom aus dem 13. Jahrhunder­t. Auch dort kann man eine Jause zu sich nehmen. pBebildert­e Langversio­n auf

derStandar­d.at/Outdoortip­ps

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