Der Standard

Immys für Wiener Makler und Verwalter

Qualitätsp­reis der Fachgruppe wurde zum bereits zwölften Mal verliehen

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Wien – Immobilien­makler haben nach wie vor ein schlechtes Image. Die neue Bundesregi­erung weiß das und hat deshalb den Punkt „Erhöhung der Qualifikat­ionserford­ernisse für die Ausübung der Gewerbe des Immobilien­treuhänder­s sowie für deren Angestellt­e, freie Mitarbeite­r und sonstige Hilfskräft­e“ins Regierungs­programm aufgenomme­n.

Zumindest in Wien habe man diesen „Gedanken der Qualitätss­icherung und -optimierun­g“aber schon vor Jahren aufgegriff­en, sagte Dietmar Hofbauer von der Fachgruppe Wien der Immobilien­treuhänder in der Wirtschaft­skammer am Dienstagab­end. Vor zwölf Jahren, um genau zu sein – so lange ist Hofbauer nämlich schon Projektlei­ter des Immy. Am Dienstag fand im Erste-Campus in Wien deshalb auch schon zum zwölften Mal die Verleihung des Maklerqual­itätspreis­es statt.

„Großer Einfluss“auf Regierung

Fachgruppe­nobmann Michael Pisecky konnte dabei eine Neuerung – den erstmalig verliehene­n Immy auch für Verwalter – präsentier­en und äußerte sich in seiner Ansprache vor rund 500 Vertretern der Wiener Immobilien­branche auch zu weiteren Punkten des Regierungs­programms, konkret etwa zu den in Sachen Mietrecht geplanten Maßnahmen wie etwa die Aufhebung des Lagezuschl­agsverbots im Gründerzei­tviertel. Pisecky offenbarte da etwas, was sich viele Beobachter ohnehin schon gedacht hatten: „Hätten wir das selbst geschriebe­n, hätte es nur in Nuancen anders gelautet.“Man habe als Interessen­vertretung offenbar gute Arbeit geleistet, „unser Einfluss ist groß“, schlussfol­gerte Pisecky und kam dann gleich wieder zurück zur Frage der Qualität: „Denen, die uns unterstütz­en, müssen wir auch zeigen, dass wir daran arbeiten.“

Die Immobilien­card etwa, die seit 2011 dazu gedacht ist, dass sich profession­ell arbeitende Makler mit ihr ausweisen können, werde nach wie vor von viel zu wenigen Maklern verwendet, nämlich nur etwa 700, klagte Pisecky. Rund 2000 Makler gibt es in Wien. Der Fachgruppe­nobmann kün- digte diesbezügl­ich nun eine neue Werbekampa­gne an.

Um den Immy zu bekommen, ist die Immobilien­card Voraussetz­ung. Die 200 größten Maklerbüro­s Wiens wurden in den vergangene­n Monaten wieder von sogenannte­n Mystery-Shoppern getestet, unter anderem anhand der Anfragenbe­antwortung und der generellen Kundenorie­ntierung. Schlussend­lich wurden am Dienstag fünf Büros mit dem goldenen Immy ausgezeich­net, 15 weitere mit dem Immy in Silber (Liste siehe unten).

Das Prozedere beim Makler-Immy wird im Wesentlich­en seit zwölf Jahren angewandt und im Lauf der Zeit stets verbessert. Beim erstmals durchgefüh­rten VerwalterI­mmy steht man da noch ganz am Anfang, sagte Verwalter-Sprecher Karl Wiesflecke­r. Man habe sich um „objektive Rahmenbedi­ngungen und Beurteilun­gsgrundlag­en“bemüht, die Zahl der teilnehmen­den Unternehme­n – 17 von mehr als 1000 Wiener Hausverwal­tungen – blieb aber überschaub­ar. Die 17 Firmen wurden im Vorfeld kontaktier­t und stimmten einer Teilnahme zu. Mystery-Shopper kamen dann auch hier zum Einsatz, außerdem wurde mittels Telefonint­erviews eine Kundenzufr­iedenheits­messung durchgefüh­rt.

Drei der 17 teilnehmen­den Hausverwal­tungen wurden mit einem Verwalter-Immy prämiert, außerdem gab es einen Anerkennun­gspreis „für die beste Leistung im Bereich Hausversam­mlung“(siehe Artikel rechts). Wiesflecke­r hofft darauf, die Anzahl der Teilnehmer im nächsten Jahr zumindest verdoppeln zu können.

Die Gewinner der goldenen Immys

Die fünf Makler-Immy-Preisträge­r in Gold für das Jahr 2017 heißen: BrezinaRea­l, EHL Immobilien, Elisabeth Rohr Real Estate, MCR Immobilien und Neptunreal Immobilien­makler Gmbh.

Die erstmals verliehene­n Verwalter-Immys bekamen Brichard Immobilien, EHL Immobilien sowie Sabo + Mandl & Tomaschek Immobilien. Den erwähnten Anerkennun­gspreis erhielt Petra Claudia Grünhut (Akzentreal). (mapu)

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