Der Standard

„Drogenentz­ug“belastet Börsen

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Die Sorge vor steigenden Zinsen hat Europas Börsen auch zu Beginn der neuen Handelswoc­he belastet. „Lange waren niedrige Zinsen die Droge der Börsen“, sagt Portfoliom­anager Thomas Altmann vom Fondsanbie­ter QC Partners. „Diese wird dem Aktienmark­t jetzt mehr und mehr entzogen.“Allerdings erwartet der Senior-Anlagestra­tege der Deutschen Bank, Volkmar Baur, keine lange Korrektur. „Das Ende des Bullenmark­tes ist das vermutlich nicht. Dass die Kurse 2018 wieder stärker schwanken, kann bei den zuletzt hohen Bewertunge­n aber kaum überrasche­n.“

In Frankfurt setzte die Deutsche Bank ihre Talfahrt im Sog des dritten Jahresverl­usts in Folge fort. Zahlreiche Analysten hatten zuvor ihre Kursziele gesenkt. Beim Versorger Eon weckte der anvisierte Teilbörsen­gang einer Beteili- gung in der Türkei die Fantasie der Investoren. Der deutsche Konzern kann dadurch auf Einnahmen von rund 150 Millionen Euro hoffen. In London profitiert­e die Heimwerker­kette Kingfisher von der Erwartung eines abnehmende­n Wettbewerb­sdrucks in der Branche am Heimmarkt.

Dem Abwärtssog konnte sich auch die Wiener Börse nicht entziehen, FACC und Semperit verzeichne­ten Verluste, ebenso Porr. Der Baukonzern weitet das Polen-Engagement aus und erhielt einen Auftrag für eine Umfahrungs­straße um knapp 63 Millionen Euro.

An der Wall Street geriet der Finanzkonz­ern Wells Fargo unter Druck. Zahlreiche Analysten stuften die Aktie herunter oder senkten das Kursziel, nachdem die USNotenban­k Fed dem Institut am Freitag weiteres Wachstum vorerst verboten hatte. (red)

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