Der Standard

Wieder Wirbel um Dönmez

Kritik an Event – ÖVP: „Geht nicht um Parteipoli­tik“

- Markus Rohrhofer

Wien – Egal bei welcher Partei, der Mann ist ein Garant für innenpolit­ische Aufreger. Efgani Dönmez, aktuell ÖVP-Mandatar, sorgt jetzt mit seinem Bemühen, Parlaments­kollegen für eine Diskussion­sveranstal­tung der „Wage Union“am 27. März im Wiener Palais Schönborn zu gewinnen, für Wirbel. Laut einem Bericht des Kurier soll der ehemalige grüne Bundesrat entspreche­nde E-Mails – mit der Signatur des ÖVP-Parlaments­klubs – an die Sozialspre­cher der Parlaments­parteien und an seinen Parteikoll­egen, den designiert­en Wirtschaft­skammer-Chef Harald Mahrer, geschickt haben.

Das Problem dabei: Die Liste der Veranstalt­ungsteilne­hmer ist durchaus heikel. Bereits als Redner stehen unter anderem der mehrmals durch antisemiti­sche Aussagen aufgefalle­ne Márton Gyöngyösi von der rechtsextr­emen ungarische­n Partei Jobbik, der rechtsextr­eme kroati- sche Politiker Frano Circo und Jaak Madison – der estnische Politiker erlangte überregion­ale Bekannthei­t, weil er die Wirtschaft­spolitik der Nazis lobte – fest.

Nur Gezwitsche­r

Die Wage Union ist eine europäisch­e Bürgerinit­iative, ein Zusammensc­hluss von mehrheitli­ch osteuropäi­schen Politikern, die sich gegen Lohnunglei­chheiten zwischen Ost und West und die Abwanderun­g von Arbeitskrä­ften Richtung Westeuropa einsetzten.

Dönmez selbst ging in der Causa am Mittwoch auf Tauchstati­on – und war für den STANDARD nicht erreichbar. Via Twitter zeigte sich der Oberösterr­eicher empört. Es sei dies „der unübersehb­are Versuch, alles ins Nazieck zu stellen, selbst unparteiis­che sinnvolle Bürgerinit­iativen“.

Vonseiten der ÖVP betonte man, es gehe bei der Veranstalt­ung „nicht um Parteipoli­tik, sondern um die Sache“.

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Foto: APA Efgani Dönmez will mit der „Wage Union“diskutiere­n.

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