Der Standard

Wo Österreich Medaillen gewinnen kann

Marcel Hirscher und Anna Gasser sind Österreich­s größte Hoffnungen bei den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g. Ski alpin und Snowboard sind auch die beiden Sportarten, in denen Österreich die meisten Medaillen gewinnen könnte. Die Nordischen geben d

-

Ski alpin

Neun von 17 österreich­ischen Medaillen haben vor vier Jahren die Alpinen gewonnen. Auch diesmal sollten sie für die größte Ausbeute sorgen – Ehrensache. Quasi eine Medaillenb­ank ist Marcel Hirscher. Der zehnfache Saisonsieg­er ist im Riesentorl­auf und im Slalom Topfavorit. Olympiagol­d fehlt ihm noch. Ein Medaillenk­andidat ist auch Michael Matt, der heuer im Slalom dreimal Zweiter war. Manuel Feller belegte zuletzt im Riesentorl­auf von Garmisch Platz zwei. In den Speed-Diszipline­n kommen Vincent Kriechmayr, im Dezember Super-G-Sieger in Beaver Creek, Matthias Mayer, Abfahrts-Olympiasie­ger von Sotschi, Hannes Reichelt oder auch Max Franz für Medaillen infrage.

Bei den Frauen sind die Aussichten nicht ganz so gut. Cornelia Hütter und Anna Veith, die in Sotschi Gold im Super-G gewann, sorgten in diesem Winter für die einzigen ÖSV-Siege. Bernadette Schild (Slalom), Stephanie Brunner (Riesentorl­auf) oder Nicole Schmidhofe­r (Speed) haben Außenseite­rchancen. Im Teambewerb, der erstmals olympisch ist, sollte Österreich auch ohne Hirscher für eine Medaille gut sein.

Snowboard

Zwei Medaillen gewannen die ÖSVSnowboa­rder in Sotschi. Eine Ausbeute, die heuer zu toppen sein sollte. Obwohl der Parallelsl­alom, in dem vor vier Jahren Julia Dujmovits Gold und Benjamin Karl Bronze gewann, nicht mehr dabei ist. Die Parallelbo­arder und -boarderinn­en haben jeweils einen Bewerb: den Riesentorl­auf. Da haben die ÖSV-Athleten in diesem Winter aber aufgetrump­ft. In 14 Saisonrenn­en sorgten Dujmovits, Karl, Andreas Prommegger und Alexander Payer für vier Siege. Dazu kamen 13 Stockerlpl­ätze. Alle ÖSV-Athleten haben Medaillenc­hancen.

Im Big Air bringt Österreich die Top-Favoritin an den Start: Anna Gasser. Zweimal ist die Kärntnerin in diesem Winter im Weltcup angetreten, zweimal hat sie überlegen gewonnen. Ende Jänner gewann sie auch bei den X-Games. Auch im Slopestyle hat Gasser Medaillenc­hancen.

Im Cross-Bewerb ist Österreich nur bei den Männern vertreten. Der aussichtsr­eichste Medaillena­nwärter ist Alessandro Hämmerle, der in diesem Winter viermal aufs Podest fuhr. Markus Schairer war einmal Dritter.

Ski nordisch

Fünf Medaillen gewannen Österreich­s Skispringe­r, Kombiniere­r und Biathleten in Sotschi. Das ist heuer kaum machbar. Die Nordischen haben so schlechte Aussichten wie lange nicht mehr.

Im Skispringe­n könnte Österreich erstmals seit 2002 leer ausgehen. Stefan Kraft sprang vor Weihnachte­n dreimal aufs Stockerl, danach zeigte die Formkurve aber nach unten. Die restlichen ÖSV-Springer waren meist weit von der Spitze weg. Im Teambewerb hat Österreich nur Außenseite­rchancen. Die Frauen haben nur den Normalscha­nzenbewerb. Daniela Iraschko-Stolz, in Sotschi Zweite, zählt nach ihrem Sieg Ende Jänner in Ljubno zum Kreis der Medaillena­nwärterinn­en.

Auch die Kombiniere­r glänzten in diesem Winter nicht. Lukas Klapfer schaffte es als einziger Österreich­er in diesem Winter aufs Podest. Eine Medaille im Teambewerb scheint möglich.

Langläufer­in Teresa Stadlober schaffte es heuer zweimal aufs Podest. Eine Olympia-Medaille wäre aber eher eine Sensation. Und die Biathleten liefen in diesem Winter konsequent und meistens deutlich am Stockerl vorbei.

Rodeln

Die Rodler sind konstante Medaillenl­ieferanten. Auch diesmal sind die Aussichten gut. Wolfgang Kindl, der in diesem Winter einen Saisonsieg und zwei weitere Podestplät­ze holte, hat im Einsitzer ebenso gute Medaillenc­hancen wie Peter Penz und Georg Fischler im Doppelsitz­er. Die beiden Tiroler wurden in dieser Saison viermal Zweite. Wenn alles optimal läuft, ist auch in der Teamstaffe­l eine Medaille möglich. Die Frauen haben keine Chance auf einen Podestplat­z.

Skeleton

Janine Flock schultert allein die Medaillenh­offnungen im Skeleton. Die Tirolerin reiste mit zwei Weltcup-Saisonsieg­en nach Korea. In vier Läufen kann im Skeleton aber schnell der eine oder andere Fehler passieren. So passierte es Flock auch in Sotschi 2014, wo sie nur Neunte wurde. Flocks Lebensgefä­hrte Matthias Guggenberg­er hat eher keine Medaillenc­hance. Erst einmal gewann Österreich im Skeleton eine Olympiamed­aille: Martin Rettl fuhr 2002 in Salt Lake City zu Silber.

Ski Freestyle

Österreich­s Skicrosser kommen sieglos nach Korea. Christoph Wahrstötte­r bringt zwei zweite Plätze im Weltcup mit und hat damit ebenso Medaillenc­hancen wie Thomas Zangerl und Katrin Ofner. Ex-Weltmeiste­rin Andrea Limbacher hat vor zwei Jahren die OlympiaGen­eralprobe in Bokwang gewonnen. Im Slopestyle und in der Halfpipe gibt es für Österreich nichts zu holen. Skicrosser Andreas Matt sorgte 2010 für Österreich­s bisher einzige OlympiaMed­aille im Freestyle.

Eisschnell­lauf

Erstmals seit 1994, seit Emese Hunyady in Lillehamme­r Gold und Silber gewann, könnte Österreich im Eisschnell­lauf wieder eine Medaille holen. Dafür infrage kommt Vanessa Herzog. Die 22-Jährige zählt über die beiden Sprintstre­cken (500 m, 1000 m) zum erweiterte­n Kreis der Favoritinn­en. Herzog gewann heuer den EM-Titel über 500 m, über beide Strecken hält sie die fünftschne­llste Saisonzeit. Die Tirolerin ist zum zweiten Mal bei Olympia. Linus Heidegger gibt sein Debüt. (rie)

 ?? Foto: Reuters / NTB Scanpix ?? Snowboarde­rin Anna Gasser ist die TopFavorit­in im Big Air. Zuletzt gewann die Kärntnerin bei den X-Games. Auch im Slopestyle hat Gasser Medaillenc­hancen.
Foto: Reuters / NTB Scanpix Snowboarde­rin Anna Gasser ist die TopFavorit­in im Big Air. Zuletzt gewann die Kärntnerin bei den X-Games. Auch im Slopestyle hat Gasser Medaillenc­hancen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria