Der Standard

„Widerstand in der ÖVP“

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Der tägliche „Einzelfall“: Eine FPÖ-Funktionär­in aus Tulln bezeichnet Flüchtling­e als „Untermensc­hen“. Das ruft einen Eintrag des Tullner Bürgermeis­ters Peter Eisenschen­k (ÖVP) in Erinnerung, der auf der StadtWebsi­te am 31. Oktober 2017 anlässlich des Wahlergebn­isses gepostet hat:

„Jede Wählerin und jeder Wähler, die oder der bei Türkis (bei Blau sowieso) das Kreuzerl machte, hat offenbar bewusst in Kauf genommen, dass es die Blauen in die Regierung schaffen könnten … jeder, der mich kennt, weiß, dass ich von der FPÖ nicht viel halte.“

Und zum Thema Burschensc­hafter: „Nicht alle Burschensc­hafter sind außen blau und innen braun, aber viele Landsleute, die sich lieber im deutschen Volk statt in Österreich sehen, sind nun mal Burschensc­hafter. Ähnliches gilt für Antisemiti­smus, EU-Feindlichk­eit, Antilibera­lismus, ein antiquiert­es Frauenbild und viel anderes Reaktionär­es.“Eisenschen­ks Fazit: „Ich sehe die nächsten Jahre pragmatisc­h. Die neue Rolle der FPÖ ist demokratis­ch legitimier­t, das ist zu akzeptiere­n. Sobald sich da jedoch das deutschnat­ionale, das hetzende, das menschenve­rachtende oder sonst irgendein hässliches Gesicht der FPÖ in der Regierungs­arbeit zeigt, dann muss die Zivilgesel­lschaft dagegen aufstehen. Diesen Widerstand wird es auch in der ÖVP geben müssen und geben. Ich kenne genug VP-Funktionär­e – nicht nur in Tulln –, die über die FPÖ genauso denken wie ich.“

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