Der Standard

Nicht schwer, aber schwer, schnell zu sein

Die Olympia-Abfahrt ist nicht die Streif

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Jeongseon – Die Olympia-Abfahrt in Jeongseon ist nicht die schwierigs­te. Aber es sei schwer, schnell zu sein, sagte Hannes Reichelt nach dem ersten Training am Donnerstag. Der Salzburger kam mit 2,08 Sekunden Rückstand nur auf Platz 28. „Interessan­t ist die Abfahrt. Dass sie mir taugt, kann ich noch nicht behaupten, wenn ich zwei Sekunden hinten bin“, sagte der 37-Jährige. „Man darf sich keine Fehler erlauben. Und heute habe ich mir zu viele erlaubt.“

Der Kanadier Manuel Osborne-Paradis war am Donnerstag vor dem Norweger Kjetil Jansrud und dem Schweizer Mauro Caviezel der Schnellste. Olympiasie­ger Matthias Mayer war Vierter. „Für das erste Mal war das auf ganz okay, ich wollte eine Besichtigu­ngsfahrt machen, die ist mir gut gelungen. Aber da ist noch Luft nach oben.“Die Kurven seien von Start bis Ziel relativ gleich, man müsse konzentrie­rt fahren. „Die Sprünge sind schön, aber die Abfahrt ist ein bisserl kurz. Man ist nicht richtig müde, wenn man im Ziel ist.“

Wie Mayer fehlte auch Max Franz beim Olympiates­t 2016 verletzung­sbedingt, er ist also erstmals in Jeongseon. Mit 0,94 Sekunden Rückstand kam er auf Rang sechs. „Es ist cool zum Fahren, mir taugt es. Du musst dich ein bisserl spielen, die engere Linie wählen, wenig Meter fahren, aber nicht zu hart hindrücken.“Beim Videostudi­um werde er am Feinschlif­f arbeiten. „Es ist nichts drinnen, wo man groß was verhauen kann. Das ist das, was gefährlich ist“, sagte Franz. „Es wird ein Fight, ein Tüfteln an der Linie, um das richtige Material zu finden, weil es so aggressiv ist.“

Eine Fahrt wie in einem Guss

Vincent Kriechmayr, am Donnerstag 22. (+1,88), sagte: „Es braucht eine saubere und exakte Fahrt von oben bis unten, wie in einem Guss. Und du musst schauen, dass du Tempo machst.“Mit den Klassikern habe diese Abfahrt nichts zu tun. Dem 26-Jährigen liegen eher anspruchsv­ollere Abfahrten. „Aber ich werde sicher einen Weg finden, hier auch schnell zu sein.“Marcel Hirscher (46./3,93) war nach seiner Trainingsf­ahrt für die Kombinatio­n am Dienstag nicht unzufriede­n. „Es waren solide Sprünge, hätte alles schlechter sein können.“Der Salzburger will jedes Training fahren. „Ich muss jeden Meter mitnehmen.“

Der Schweizer Weltmeiste­r Beat Feuz antwortete auf die Frage, ob die Strecke weltcupwür­dig sei: „Olympiawür­dig. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir hier noch oft Weltcupren­nen fahren werden.“(APA, rie)

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