Der Standard

Ein schöner Rücken kann auch vierzücken

Der Hyundai i30 Fastback setzt die Coupé-Form auf einen Viertürer

- Guido Gluschitsc­h

Wien/Burgenland – Was für eine Wohltat. Es gibt sie noch, die Autos, die SUVs sind, und sogar jene, die es nicht sind und die nicht einmal mit Cross-X-OffroadPak­et so tun wollen als ob.

Obwohl, da muss man schon ein wenig bei der Sache bleiben. In der Zulassungs­statistik vom Dezember 2017 findet sich der erste SUV erst auf Platz vier – der Hyundai Tucson hat sich im letzten Monat des alten Jahres noch vor den Tiguan geschoben.

Zurück zum Thema. Liebling der Österreich­er ist die Kompaktkla­sse. Und in der versucht es Hyundai nun mit einem aufregende­n Heck, dem Fastback. Er hat eine große Klappe und trotzdem vier Türen. Das heißt, man steigt hinten leichter ein, wird sich aber wegen der abfallende­n Dachlinie nicht nach einer sehr weiten Reise sehen. Vor allem, weil unsereins mit gerade einmal 1,90 schon vorn an der Decke streift.

Ein wenig besser war es nach dem Öffnen der Blende des Dachpanora­mafensters. Alternativ könnte man sich auch den Sitz in die Mallorca-Stellung bringen, Lehne weit zurück, eine Hand am Ganghebel oder am Fensterban­kl, je nach Sonneneins­trahlung. Aber das ist halt fahrdynami­sch ein Vollholler.

Fastback, aber lässig

Jetzt schaut der i30 nicht nur flott aus, sondern heißt ja auch noch Fastback, also Schnelldin­gs. Doch Rennmaschi­ne ist er keine. Gut, der Vier-Zylinder-Turbo leistet 130 PS und geht schon bedeutend ernsthafte­r an die Arbeit als vergleichs­weise der 1,0-Liter Dreizylind­er von Hyundai. Er braucht auch deutlich weniger. Mehr als 7,5 Liter hat er sich dann doch gegönnt. Was weniger an seinem Durst als viel mehr an einer termininte­nsiven Woche lag. Er hat schon ordentlich herhalten müssen, der Flottbucke­l. Und das tat er auch.

Etwa beim Abholen des Lusters, der dann zwar nicht ohne Glasbruch in den Kofferraum passen wollte, aber genüsslich Platz am Rücksitz fand. Nein, das ist keine Kritik an zu wenig Platz. Ganz im Gegenteil, abseits von Situatione­n wo man sich sowieso einen Transporte­r mietet, ist der Fastback mehr als geräumig genug.

Er schnupfte auch manch gach genommene Kurve, wenn es pressiert hat. Da merkte man dann schon, dass das Fahrwerk eher dem feingliedr­igen Luster angedacht war als dem Ersatzglas­perlenerze­uger. Weich darf man das Fahrwerk aber nicht nennen. Alltagstau­glich passt. Auch zur Lenkung. Die Bremse ist dann gerade auf den ersten Millimeter­n auf der scharfen Seite. Und das Doppelkupp­lungsgetri­ebe hat seine Stärken sowieso permanent ausspielen können – vom Stop & Go auf der Tangente bis hin zum Ausflug auf den Berg. Darum das Fazit: Solange es solche Autos gibt, braucht es keinen SUV für den Speckgürte­l.

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Mit dem Fastback verbindet nun Hyundai in der Kompaktkla­sse die Ästhetik des Coupés mit der Praktikabi­lität von vier Türen.

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