Der Standard

Skispringe­r wollen aus Not Tugend machen

Kraft und Kollegen Außenseite­r

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Alpensia – Die Aussichten vor dem ersten von drei Herrenbewe­rben am Samstag (13.35 Uhr MEZ) auf dem kleinen Bakken von Pyeongchan­g/Alpensia sind eher bescheiden. Denn Österreich­s Skispringe­r sind seit vielen Jahren nicht mehr mit einer derartig schlechten Saisonbila­nz zu einem Großereign­is wie den Olympische­n Spielen gereist. Aus der Not soll aber eine Tugend gemacht werden, das hofft zumindest der Cheftraine­r Heinz Kuttin.

Hat sich Stefan Kraft noch vor einem Jahr in Lahti zum Doppelwelt­meister gekrönt, so zählt der Salzburger wie seine Kollegen Michael Hayböck, Gregor Schlierenz­auer und Manuel Fettner auf der Normalscha­nze in Pyeongchan­g nicht zu den Topfavorit­en. Auf der Habenseite des ÖSV stehen in dieser Saison bislang lediglich drei dritte Plätze, allesamt von Kraft erzielt, und noch kein einziger Saisonsieg. Just bei Olympia soll nun aber der Turnaround gelingen.

Für Kraft sind es die ersten Spiele überhaupt und der Ex-Tourneesie­ger geriet prompt ins Schwärmen. „Es ist irrsinnig cool. Alles ist sehr, sehr spannend. Wir haben gut trainiert und uns perfekt vorbereite­t. Wir können es alle, wir haben es drauf.“Optimistis­ch zeigt sich auch Hayböck, der vor allem im zweiten Training mit den Rängen eins und zwei einen starken Aufwärtstr­end zeigte. „Das tut natürlich gut“, sagte der Oberösterr­eicher, der sich von einem weniger gelungenen QualiSprun­g nicht irritieren lassen will. Für Schlierenz­auer sind es die dritten Spiele, Einzelgold fehlt dem Routinier noch, doch dieser Traum wird mangels Konstanz schwer realisierb­ar sein. „Es gelingt mir nicht, das richtige Rezept zu finden, um auf diesem Bahngleis draufzuble­iben.“

Viel besser läuft es bei den Polen und Deutschen. Kamil Stoch scheint auf bestem Weg, sein bereits drittes Einzelgold zu holen. Der Tourneesie­ger gilt jedenfalls als Topfavorit. Weitere Medaillenk­andidaten sind u. a. die Deutschen Andreas Wellinger (Quali-Sieger) und Richard Freitag. Die Deutschen hoffen auf den ersten Olympiaein­zelsieg seit Jens Weißflog 1994. Ernst Vettori, Sportliche­r Leiter im ÖSV, hofft, dass zumindest einer vorne mitspringt. „Wir wollen ein Wörtchen mitreden.“(APA, red)

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