Der Standard

Warum wir nicht alle gleich groß sind

Wie groß man wird, hängt vor allem von den Genen ab. Was alles für das Wachstum verantwort­lich ist, erklärt die Kinderärzt­in Gabriele Häusler.

- Lisa Breit

Ob 1,50 oder 2,10 Meter: Die Höhe, von der aus wir auf die Welt blicken, ist ganz unterschie­dlich. Genauso wie die Farbe der Augen blau, grau oder grün sein kann. Für das Wachstum verantwort­lich ist die „Hypophyse“, eine Drüse im Gehirn, die nicht größer als ein Kirschkern ist. Sie erzeugt verschiede­ne Botenstoff­e, die die Knochen, die Haut und die Organe zum Wachsen animieren.

Wie groß man wird, hängt allen Gerüchten zum Trotz vor allem von den Genen ab. Wo wir stehenblei­ben, können wir uns also nicht aussuchen, sagt Gabriele Häusler von der Universitä­tsklinik für Kinder- und Jugendheil­kunde der Medizinisc­hen Universitä­t Wien. „Es gibt immer wieder Überraschu­ngen, die Natur probiert immer etwas aus“, sagt Häusler. Aber im Normalfall wird, wer kleine Eltern hat, in den meisten Fällen nicht riesengroß. Auch nicht, wenn er oder sie literweise Milch trinkt, wie die Ö1-Kinderuni- Reporter erfahren. Aber: Wenn jemand nicht genug zu essen bekommt, kann das sehr wohl dem Wachstum schaden. Nahrung diene nämlich dazu, „dass wir die wichtigen Baubestand­teile des Körpers zu uns nehmen“, sagt Häusler. Eiweiß zum Beispiel ist gut für das Wachstum der Muskeln. Die Knochen brauchen viel Calcium und Phosphor, um lang und stark zu werden.

Am schnellste­n wachsen wir übrigens in unseren ersten drei Lebensjahr­en. Ganze zwei bis drei Zentimeter pro Monat kann das ausmachen. Einen ähnlichen Schub erleben wir ein paar Jahre später in der Pubertät. Bei Mädchen kommt der Wachstumss­chub meist schon etwas früher, mit acht oder neun. Buben schießen ein bis zwei Jahre später in die Höhe. Da kann es passieren, dass die Ärmel der Winterjack­e in der darauffolg­enden Saison viel zu kurz sind.

Oft wünschen wir uns, gerade so zu sein, wie wir nicht sind. „Ich war immer unter den Größten und wollte immer durchschni­ttlich sein“, erzählt Häusler. „Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und es sogar gut gefunden, groß zu sein.“Tatsächlic­h kann jede Größe ihre Vorteile haben, wissen die Kinderuni- Reporter. Kleinere seien vielleicht agiler und wendiger – Größere könnten dafür das Geschehen besser überblicke­n. Die nächste Ö1-Kinderuni am Donnerstag um 16.40 Uhr widmet sich dem Thema „Hilfe – ein Notfall? Über Retter und Gerettete.“Am Samstag im STANDARD. phttp:// oe1.orf.at

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