Der Standard

Beim Geld hört die Liebe auf

Heimische Paare sind Meister im Trennen der Finanzen

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Wien – Die Zweisamkei­t eines Paares hört sich schnell auf, wenn es um das Thema Geld geht. Besonders österreich­ische Paare gehen beim Geld lieber getrennte Wege. Das ergab eine Umfrage der ING-Diba Austria, die anlässlich des Valentinst­ages durchgefüh­rt wurde. Dabei zeigte sich, dass die Gemeinsamk­eit bei Paaren in finanziell­er Hinsicht rasch endet.

Die Umfrage wurde in 13 Ländern Europas durchgefüh­rt. In keinem anderen Land als Österreich gaben mehr Paare (verheirate­te wie unverheira­tete) an, ihre Finanzen ganz oder großteils zu trennen: In 39 Prozent der Partnersch­aften in Österreich gibt es bei den Finanzen mehr Alleingäng­e als Miteinande­r. Mit diesem Ergebnis sind österreich­ische Paare beim Trennen ihrer Finanzen Europameis­ter, sind es doch im Schnitt bedeutend weniger, nämlich 25 Prozent, die wohl wenig vom „Zusammenle­gen“halten. Zum Vergleich: 27 Prozent der Paare in Deutschlan­d trennen ihre Finanzen.

Österreich­er gehen aber auch im Fall der Zusammenle­gung ihrer Finanzen einen speziellen Weg. Es sind im Vergleich zu den anderen Ländern nämlich in Österreich auch viel weniger, die ihre Finanzagen­den zusammenle­gen. Und zwar sehr viel weniger. 36 Prozent der Paare in Österreich gehen finanziell gemeinsame Wege. Im Europadurc­hschnitt sind 53 Prozent.

Gravierend­e Unterschie­de beim Umgang von Paaren mit ihren Finanzen gibt es innerhalb der Bun- desländer. So ist die Zahl der Finanzindi­vidualiste­n in Partnersch­aften in Oberösterr­eich am höchsten. Jedes zweite Paar sagt hier: „Unsere Finanzen sind getrennt.“Ganz anders im Burgenland: Im östlichste­n Bundesland hält man nicht viel von separatem Geldmanage­ment und legt Konten, Ersparniss­e und Co lieber zusammen.

Von Geld und Glück

Bei der Umfrage wurde auch das generelle Glücksempf­inden der Bürger hinterfrag­t. Interessan­t sind auch hier die Ergebnisse bzw. Unterschie­de zu den anderen europäisch­en Ländern. Denn: 38 Prozent der Paare mit getrennten Finanzen bezeichnen sich hier als glücklich. Hingegen sind dies im Europadurc­hschnitt nur 23 Prozent. Und: 35 Prozent der österreich­ischen Paare mit gemeinsame­n Finanzen gaben an, sie seien glücklich. Im Europadurc­hschnitt waren es 55 Prozent.

Die Umfrage der ING-Diba Austria ist Teil der ING Internatio­nal Survey – einer Studienser­ie, die im Auftrag der ING Group regelmäßig verschiede­ne Aspekte rund um die Themen „Sparen, persönlich­e Finanzen, Digitalisi­erung/Banking und Wohnen“beleuchtet. Für die aktuelle Umfrage wurden vom Institut Ipsos online in 13 Ländern Europas (Belgien, Deutschlan­d, Frankreich, Großbritan­nien, Italien, Luxemburg, Niederland­e, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Türkei, Tschechien) 13.000 Personen ab 18 Jahren befragt. (red)

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