Der Standard

Beware of the Robot

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Es ist schon drei Jahre her, da schockiert­e die Kunde von der Attacke eines Reinigungs­roboters gegen dessen kurz am Boden eingenickt­e Hausfrau die Südkoreane­r. Das Gerät erhängte sich im Bemühen, die auf dem Teppichbod­en ausgebreit­ete Mähne seines Opfers einzusauge­n. Die Feuerwehr eilte zu Hilfe – der Hausfrau, nicht dem übereifrig­en Gerät.

Diese Geschichte im Hinterkopf meidet man in olympische­n Innenräume­n Kontakt mit Reinigungs­robotern, die groß genug wären, Hunde oder Katzen als Ganzes, quasi mit Haut und Haaren, zu entfernen. Nicht zuletzt ihnen ist es allerdings zu danken, dass man praktisch überall vom Boden essen könnte.

Vollkommen sicher kann sich der Olympiabes­ucher vor einem Aquarium fühlen, in dem Roboterkoi­s schwimmen. Nimmt man Futter- und Stromkoste­n einmal mit pari an, hat der Kunstkoi gewiss ökonomisch­e Vorteile. Die echten Karpfenart­igen kosten je nach Seltenheit der Zeichnung kleine bis große Vermögen. Und über Geschmack lässt sich ja streiten.

Unbestreit­bar praktisch sind dagegen die R2-D2-Nachbauten, die durch die Gegend zischen und artig Trinkwasse­r anbieten. Da ist es fast selbstvers­tändlich, dass da und dort Maskottche­n Soohorang, der weiße Tiger, als Roboter anzutreffe­n ist. Ausgestatt­et mit Spracherke­nnung weist er in vier Sprachen den Weg. n die hundert Roboter werken olympisch, aber ohne die tausenden menschlich­en Freiwillig­en ginge nichts. Die arbeiten bis zur völligen Erschöpfun­g und schlafen an allen möglichen Plätzen, auf Sesseln, Tischen, sogar Kästen. Nur nicht auf dem Boden. Die Bilder von vor drei Jahren sind offensicht­lich noch präsent. Sigi Lützow

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