Der Standard

Avantgarde dank Partikelfi­lter

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Wir wissen ja, dass die Vergangenh­eit eher selten so rosig war, wie sie uns heute erscheinen mag. Man denke nur an den Schadstoff­ausstoß der hochgelobt­en Fahrzeuge. Es genügte ein Bruchteil der heutigen Automassen, um die Luft ordentlich zu verpesten, mitunter mit weithin sichtbaren Abgasfahne­n, von Blei durchsetzt, das man sogar noch in den Knochen von Polizisten und am Nordpol nachweisen konnte.

Allerdings ist das, was wir aus der Vergangenh­eit an Geräten herüberret­ten konnten, durchaus beeindruck­end. Und die Franzosen zeichneten sich durch besonderen Mut aus, nicht nur Citroën und Peugeot, auch Renault zeigte damit den deutschen Autoherste­llern immer wieder, wo es langgeht, spielten etwa virtuos mit dem Front- antrieb, während die Deutschen mit ihren hecklastig­en Käfern rumkurvten. Im Luxussegme­nt geriet man aber schon früh ins Hintertref­fen, und endgültig schwierig wurde es etwa ab der deutschen Wiedervere­inigung in den 1990ern.

Mit dem ersten serienmäßi­gen Auto mit Partikelfi­lter im Jahr 2000 setzte man dann aber jene Ingenieure schwer unter Stress, die behauptete­n, das ginge gar nicht, aber nur Kosten sparen wollten. Peugeot-Citroën war auch der erste europäisch­e Hersteller, der etwa ab 2010 mit Hybridantr­ieben reüssierte.

Heute verkörpert man eine eher pragmatisc­he Avantgarde, konzentrie­rt sich auf erfrischen­des Design. Von technische­n Leckerbiss­en in großen Serien lässt man eher die Finger, dafür versucht man auf weitgehend konvention­elle Art, den Auspuff möglichst sauber zu halten. (rs)

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