Der Standard

„Die Blasmusik spielt, und alles ist gut“

Hirscher für den Riesentorl­auf am Sonntag „on fire“und „pumped up“, obwohl die triumphale Heimkehr schon gesichert ist

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Pyeongchan­g – Druck oder nicht Druck, das ist die Frage. Hat er, Marcel Hirscher, nach Gold in der Kombinatio­n im am Sonntag (10.15 und 13.15 Uhr / MEZ) folgenden Riesentorl­auf, oder hat er nicht? „Wenn ich heimkomme, spielt die Blasmusik, und alles ist gut“, sagte der Salzburger am Freitag. So oder so.

Hat aber der einschlägi­ge Weltmeiste­r von den fünf Riesentorl­äufen, die er in dieser Saison bis- her bestritt, vier gewonnen (und einmal Platz drei belegt), dann will er natürlich auch den wichtigste­n gewinnen, die Nummer sechs in der Reihe.

Also ließ Hirscher nicht zu, dass dem Druckabfal­l nach der Kombi, wie es durchaus nicht ungewöhnli­ch wäre, ein kleiner Hänger folgte. „Ich bin on fire, pumped up.“Beschäftig­ung hat geholfen. Erst der Umzug von Jeongseon nach Yongpyong, wo die technische­n Rennen gegeben werden. Und dann zwei Tage auf der Trainingsp­iste, mit 25 anderen Leuten, „wie vor 15 Jahren im Schülerkad­er. Aber das ist ja für alle gleich.“Erst am Tag vor dem Start durfte die Rennpiste zweimal befahren werden – ohne Stangen, aber natürlich beliebig flott.

Wie schon vor der Kombiabfah­rt bereitete Hirscher das Setup die größten Probleme. Manuel Feller, nach Rang zwei in Gar- misch die zweitgrößt­e Hoffnung Österreich­s im Riesentorl­auf, beschreibt das Geläuf als hart wie Eis. „Aber der Ski greift trotzdem schnell.“In Europa sei das nicht zu trainieren gewesen, sagte Hirscher mit Blick auf seinen später nach Korea gereisten norwegisch­en Konkurrent­en Henrik Kristoffer­sen. Aber: „Es tun sich viele hier leichter als auf europäisch­em Schnee – und umgekehrt.“Antworten auf Fragen nach Kristoffer­sen gab es sonst nicht, nur Kopfschütt­eln. Das Thema Matthias Mayer war dankbarer. „Den musst du eben immer auf der Rechnung haben. Es ist Olympia, man merkt das bei dem Typen, da sind einfach mehr PS drauf.“

Nach Stefan Brennstein­er ist Christian Hirschbühl der vierte Mann im Riesentorl­aufteam, weil Philipp Schörghofe­rs verletzt gewesenes Knie im Training wieder ziemlich zwickte. (lü)

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