Der Standard

Währungstu­rbulenzen lassen Anleger kalt

-

Unerwartet starke Firmenbila­nzen dämpfen an der Börse die Furcht der Anleger vor den wirtschaft­lichen Folgen steigender Zinsen. Dax und Euro Stoxx 50 legten zu. Das Zusammensp­iel der globalen Börsen schob den MSCIWorld deutlich ins Plus. Der Weltindex erreichte einen der größten Wochengewi­nne seit zweieinhal­b Jahren.

„Die Aufwärtsdy­namik nimmt zu“, sagte Analyst David Madden vom Onlinebrok­er CMC Markets. „Je höher die Aktienmärk­te steigen, desto stärker fühlen sich Anleger ermutigt, auf den Zug aufzusprin­gen.“Die Stimmung könne aber jederzeit kippen, warnte Portfoliom­anager Thomas Altmann vom Vermögensb­erater QC Partners. „Ob jetzt eine Phase mit sonnigem oder trübem Börsenwett­er folgt, bleibt abzuwarten.“Für die Europäisch­e Zentralban­k sind die Kurskaprio­len der vergangene­n Wochen kein Grund zur Sorge, betonte Ratsmitgli­ed Benoît Coeuré. „Volatilitä­t gehört zum Leben, und wir müssen damit klarkommen.“

Auf dem Devisenmar­kt gab der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspieg­elt, weiter nach und fiel zeitweise auf ein Dreijahres­tief. In der Gegenbeweg­ung stieg der Euro gegenüber dem Dollar am Freitag zeitweise auf ein Dreijahres­hoch.

Grund für die Schwäche der US-Währung sei der drohende Anstieg der Verschuldu­ng durch die US-Steuerrefo­rm, sagte Chris Turner, Chefanlage­stratege der Bank ING.

Auch der ATX steuerte sanft ins Plus. Verluste der Indexschwe­rgewichte Raiffeisen und Erste bremsten den Anstieg. Unterdesse­n notierten die Aktien des Ölkonzerns OMV im Plus. (red, APA, Reuters)

Newspapers in German

Newspapers from Austria