Der Standard

Junge Österreich­er fürchten Burnout und Cybercrime

„Überrasche­nd konvention­ell“und trotzdem anders geben sich junge Österreich­er in Versicheru­ngsfragen. In ihrem Polizzenbe­stand finden sich zwar überwiegen­d klassische Produkte, allerdings erwarten sie für die Zukunft Innovation­en von der Branche.

- Alexander Hahn

Wien – Der digitale Wandel stellt neue Ansprüche an die Angebotspa­lette der Versicheru­ngsbranche. Junge Menschen wünschen sich bis zum Jahr 2025 spezielle Angebote für die Bereiche Gesundheit, Internet und Berufsunfä­higkeit, wie eine Studie des Versichere­rs Helvetia Österreich ergibt. Besonders im Falle neuer Krankheite­n und Gesundheit­sschäden durch digitale Geräte wünscht sich die Altersgrup­pe der 16- bis 35-Jährigen neue Angebote, aber auch bei Burnout im Beruf.

Ebenfalls ein gewichtige­s Thema ist für junge Österreich­er die Cyberkrimi­nalität, wo sie den Identitäts- oder Datendiebs­tahl ebenso gut versichert wissen wollen wie Onlineeink­äufe. Im Bereich Cybercrime schnürt Helvetia ein Paket für Private, denn „da gibt es noch nicht so viel“, sagt Vorstand Thomas Neusiedler. Bei dem Angebot werde es in Richtung einer Mischung aus Schadensab­deckung und Assistance gehen, ließ er durchblick­en.

Abschluss lieber persönlich

Ansonst stellt sich das derzeitige Versicheru­ngsverhalt­en junger Österreich­er bis zu 35 Jahren als „überrasche­nd konvention­ell“dar. Denn obwohl sich 71 Prozent online informiere­n, bevorzugen dann doch mehr als die Hälfte (54 Prozent) einen persönlich­en Abschluss. Über ihren Versicheru­ngsbestand befragt, liegt die Haushalts- mit 57 Prozent vor der Kfz-Versicheru­ng, die mit 56 Prozent einen überrasche­nd hohen Wert aufweist, und vor der Haftpflich­t (51 Prozent). Ebenfalls erstaunlic­h: Obwohl 44 Prozent der Jungen laut eigenem Bekunden bereits über eine Lebensvers­icherung oder ein Pensionsko­nto verfügen, fühlen sich bloß 34 Prozent für ihren Lebensaben­d ausreichen­d abgesicher­t.

Dabei steht bei den Lebensziel­en für mehr als vier von fünf Berufseins­teigern Gesundheit und finanziell­e Absicherun­g im Alter im Fokus, gefolgt von Partnersch­aft und finanzierb­aren Hobbys. Ebenfalls hoch im Kurs steht ein eigenes Haus oder eine Eigen- tumswohnun­g, was gut drei Viertel der Befragten anstreben. Ein generell wohlhabend­es Leben zu führen ist hingegen nur für jeden Zweiten von Bedeutung. Bei den Sorgen der 502 befragten Österreich­er zwischen 16 und 35 Jahren macht sich der Preisauftr­ieb von Immobilien bemerkbar, 61 Prozent fürchten um die Erschwingl­ichkeit von Wohnraum.

Interessan­t sind die Kriterien bei der Wahl der Assekuranz, denn 56 Prozent bevorzugen einen österreich­ischen Versichere­r. Kein Problem für die in Schweizer Besitz stehende Helvetia Österreich, meint Vertriebsc­hef Werner Panhauser schmunzeln­d, man begnüge sich mit den verblieben­en 44 Prozent. Für fast drei Viertel stehen aber ohnedies die finanziell­e Stabilität des Anbieters sowie günstige Prämien im Vordergrun­d.

Aus Sicht des Vereins für Konsumente­ninformati­on ist dies sinnvoll, besonders bei privaten Unfallvers­icherungen empfiehlt er einen gründliche­n Anbieterve­rgleich. Nach dem Test von 13 Produkten im Magazin Konsument ortet er entweder bei der Leistung gewaltige Unterschie­de – oder bei ungefähr gleicher Leistung starke Preisschwa­nkungen.

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