Der Standard

Conda setzt auf Blockchain und Token

Conda, eine Plattform für Schwarmfin­anzierunge­n, plant den Einsatz der Blockchain-Technologi­e. Dazu will sie auch andere Plattforme­n mit an Bord holen. Davor soll noch ein ICO über die Bühne gehen.

- Alexander Hahn

Wien – Die Crowdinves­ting-Plattform Conda setzt auf Blockchain, die Technologi­e hinter Kryptowähr­ungen. Das Ziel dahinter ist ein durchaus ehrgeizige­s, nämlich „den alternativ­en Finanzmark­t zu revolution­ieren“, wie es Mitgründer und Vorstand Paul Pöltner bezeichnet. „Die Einführung der Blockchain-Infrastruk­tur ist der logische nächste Schritt, um Crowdfinan­cing auf den nächsten Level zu heben.“Das Bestreben dahinter sei es, die Vorgänge weiter zu standardis­ieren und zudem ein multinatio­nales Auftreten in mehreren Ländern zu ermögliche­n.

Künftige Projekte sollen dazu in einer auf Ethereum basierende­n Blockchain, das ist die Technologi­e hinter Kryptowähr­ungen wie Bitcoin, dargestell­t werden. Dies soll als plattformu­nabhängige, transparen­te und vertrauens­würdige Infrastruk­tur ausgestalt­et sein. Ein einem ersten Schritt soll diese für künftige, eigene Projekte zur Verfügung stehen. „Das hat für uns Priorität A“, sagt Pöltner. Etwa um dem gestiegene­n Verwaltung­saufwand durch regulatori­sche Vorschrift­en für Datenschut­z oder Geldwäsche entgegenzu­wirken. „Unser tägliches Leben wird dadurch nicht einfacher“, sagt der Conda-Vorstand, „das kann man nur durch weitere Standardis­ierung lösen.“Oder anders gesagt, durch den Einsatz der Blockchain­Infrastruk­tur.

Zudem führt Conda ein eigenes Initial-Coin-Offering (ICO) durch. Diese Transaktio­n ähnelt im Grunde einem Börsengang (IPO), nur dass dabei nicht Aktien eines Unternehme­ns ausgegeben werden, sondern gewisserma­ßen eine eigene Kryptowähr­ung – im Fall von Conda ist das der CRWD-Token, sprich „Crowd Token“. Derzeit läuft die „Private Phase“, in der es einen Token um einen Euro gibt. Das eigentlich­e ICO soll im zweiten Quartal über die Bühne gehen und danach keine weiteren Token emittiert werden. Dabei wird für jeden verkauften Token ein weiterer einbehalte­n für künftige Partner. Jeder, der darüber hinaus einen benötigt, muss ihn dann von jemand anderen über eine Handelspla­ttform kaufen.

„Crowd Token“als Anlage

Damit soll der „Crowd Token“auch als Investitio­n interessan­t werden, denn er kommt bei den Conda-Dienstleis­tungen sowie der Bezahlung von Gebühren zum Einsatz. Die eigentlich­e Investitio­n in Projekte erfolgt allerdings weiterhin in Euro. Alle zuvor abgeschlos­senen Finanzieru­ngen sind übrigens von Blockchain und Token nicht betroffen, laufen also unveränder­t weiter.

Da die Conda-Blockchain-Lösungen, die ab dem zweiten Halbjahr umgesetzt werden sollen, diesen Token voraussetz­en, geht Pöltner davon aus, dass die Nachfrage nach dem Token mit zunehmende­r Anzahl an Projekten und teilnehmen­den Plattforme­n stetig steigen sollte – und damit auch desen Wert. Denn es finden auch Gespräche mit anderen Plattforme­n statt, um diese künftig an Bord der eigenen Blockchain zu holen. „Am Ende des Tages steht das Ganze mit der Akzeptanz“, sagt Pöltner.

Für Crowdinves­ting-Plattforme­n soll die Blockchain-Lösung wegen der Standardis­ierung generell zu einer Kostensenk­ung führen. Seitens der Investoren sieht Pöltner etwa darin einen Vorteil, dass sie ihre Veranlagun­gen über einzelne Plattforme­n hinaus in einer Wallet – das ist gewisserma­ßen ein elektronis­che Geldbörse – einsehen und verwalten können. In der Praxis heißt das zunächst, Beteiligun­gen zu erwerben oder an Dritte zu übertragen.

Künftig sollen auf Conda mehr Immobilien­finanzieru­ngen angeboten werden, laut Pöltner werden auf der Plattform demnächst zwei starten. Aus seiner Sicht handelt es sich um eine Anlageklas­se, die sich zum Diversifiz­ieren neben den Start-up- und KMU-Finanzieru­ngen auf Conda eigne. Zudem erfreut sich Immobilien-Crowdinves­ting derzeit großer Beliebthei­t. Laut Daten des Portals Crowdcricu­s.com sind im Jänner drei von vier investiert­en Euro in diesen Bereich geflossen. Alles in allem sind in 34 Projekte insgesamt 3,1 Millionen Euro investiert worden. Das entspricht einem Anstieg um 40 Prozent verglichen mit dem Niveau des Vorjahrs.

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Das Eisen schmieden, solange es heiß ist: Der Crowdinves­ting-Anbieter Conda sieht für seine Branche interessan­te Lösungen über die Blockchain-Technologi­e.

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