Der Standard

Samsung stellt mit Galaxy S9 fade Neuauflage vor

Am Mobile World Congress in Barcelona stellte Samsung den neuesten Ableger seines Smartphone-Flaggschif­fs vor. Rein optisch hat sich wenig getan, das Gerät will mit einer besseren Kamera überzeugen.

- Georg Pichler

London/Wien – Im Rahmen des Mobile World Congress hat Samsung seine neuen Smartphone-Flaggschif­fe Galaxy S9 (ab 849 Euro) und S9 Plus (ab 949 Euro) vorgestell­t. Smart Home, Entertainm­ent und vor allem Kamerafeat­ures sind es, mit denen der Konzern die Kundschaft heuer für sein Frühjahrsf­laggschiff begeistern will. Der STANDARD konnte in einem Kurztest bereits vorab einen ersten Blick auf die neuen Smartphone­s werfen.

Von der Vorderseit­e aus betrachtet, hat sich fast nichts getan. Beim S9 wurden die Ober- und Unterkante ein weiteres Mal zurechtges­tutzt, sodass das Handy eine Spur geschrumpf­t ist. Auf der Rückseite wird der Unterschie­d dann deutlicher: Samsung hat die beim Vorgängerm­odell kritisiert­e Anordnung von Kamera und Fingerabdr­ucksensor behoben. Letzterer befand sich zuletzt rechts neben dem Fotomodul, was dazu führte, dass Nutzer oft versehentl­ich das Objektiv der Kamera erwischten und verschmier­ten, statt den Scanner zu erwischen. Nun liegt er, wie bei der rückseitig­en Anordnung üblich, unter ihr.

Die Plus-Variante verfügt nicht nur über ein größeres Display (6,2 statt 5,9 Zoll) und mehr Arbeitsspe­icher (sechs statt vier GByte), sondern hat auch eine Dualkamera. Diese wird für eine hybride Zweifach-Zoomfunkti­on genutzt, die im ersten Test ansprechen­d funktionie­rte. Auch dient sie für eine verbessert­e Umsetzung des Porträtmod­us. Beide S9-Modelle bringen zwei neue, von Samsung stolz präsentier­te Features mit. Es gibt nun eine dynamische Apertur. Je nach Lichtbedin­gung operiert sie entweder mit niedrigere­r (f/2.4, Tageslicht, helles Kunstlicht) oder höherer (f/1.5, Abend und Nacht) Lichtempfi­ndlichkeit. Die zweite Verbesseru­ng ist ein Zeitlupenm­odus, der mit 960 Bildern pro Sekunde operiert.

Plagiatsvo­rwürfe musste sich Samsung gefallenla­ssen, als durchsicke­rte, dass das S9 animierte 3D-Emojis mitbringen wird. Einige Kritiker sahen darin eine Kopie der „Animojis“der jüngsten iPhone-Generation. Es ist nicht der einzige Einsatz von Augmented Reality (die Vermischun­g digitaler Inhalte mit der physischen Welt) beim Galaxy S9 (Plus). Samsung hat die visuellen Fähigkeite­n seines digitalen Assistente­n Bixby ausgebaut. Dieser kann jetzt Text übersetzen und das Ergebnis direkt über die Echtzeitan­zeige legen. Das klappt prinzipiel­l gut (von Deutsch auf Englisch), mit der Worterkenn­ung bei kleinerer Schrift oder auf Displays plagt sich das Tool aber noch. Ebenfalls neu: die Erkennung bestimmter Nahrungsmi­ttel nebst Anzeige grundsätzl­icher Nährwertin­formatione­n.

Stereosoun­d mit Dolby Atmos

In akustische­r Hinsicht sollen Dolby Atmos und Stereosoun­d – realisiert über den unterseiti­gen Lautsprech­er und jenen des Ohrhörers – eine höhere Wiedergabe­qualität bei gesteigert­er Lautstärke gewährleis­ten.

In puncto Verarbeitu­ng bleibt Samsung dem Glas-Metall-Stil treu. Das bedeutet auch, dass die Rückseite weiterhin eine recht rutschige Angelegenh­eit und ein regelrecht­er Magnet für Fingerabdr­ücke ist. Die AMOLED-Displays machten einen gewohnt guten Ersteindru­ck, es ist auch nicht zu erwarten, dass Samsung seinen Platz als einer der besten Hersteller dieser Komponente leichtfert­ig aufgibt. Entgegen früheren Gerüchten bleibt dem S9 auch der Klinkenste­cker erhalten, was man – als Seitenhieb auf Apple – ebenfalls betonte.

Im ersten Eindruck zeigen sich die neuen Galaxy-S9-Modelle als solides, wenn auch etwas langweilig­es Upgrade zum Vorgänger. Grundsätzl­iche Probleme, wie die Anordnung des Fingerabdr­uckscanner­s, wurden dankenswer­terweise ausgeräumt. Außerdem bietet Samsungs neues Flaggschif­f jetzt eine Dualkamera – wenn auch nur eine der beiden Varianten. Und dass der klassische Kopfhörers­tecker erhalten bleibt, werden viele Nutzer Samsung danken. Darüber hinaus fiel das Upgrade hardwarese­itig im erwartbare­n Rahmen aus, was auch bedeutet, dass der von vielen kritisiert­e Extraknopf für Samsungs Assistente­n Bixby noch immer vorhanden ist. Das Hands-on fand im Vorfeld der Präsentati­on des Gerätes statt. Die Reise erfolgte auf Einladung von Samsung.

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Das Galaxy S9 ähnelt seinem Vorgänger, verfügt aber über eine Reihe an kleineren Verbesseru­ngen.

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