Ostghouta: Syrische Armee rückt trotz Feuerpause vor
Hilfe weder am Dienstag noch am Mittwoch möglich
Damaskus/Moskau – Bereits seit Dienstag sollte – zumindest stundenweise – eine Feuerpause in der zuletzt heftig umkämpften Ostghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus gelten, sie wird allerdings immer wieder von beiden Seiten gebrochen. Am Mittwochvormittag hörten zwar die Luftangriffe auf, doch dauerten die Kämpfe am Boden weiter an, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die syrische Armee versuche demnach, vor allem in der Region Hosh al-Dawahra vorzurücken. Einem Kommandanten zufolge sei eine Eliteeinheit der syrischen Armee beteiligt, die Fortschritte bisher aber gering.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sah die Hauptverantwortung für die Kämpfe bei den Gegnern des mit Moskau verbündeten Assad-Regimes: „Militante Kämpfer“würden „weiterhin Damaskus beschießen und Hilfskonvois blockieren“. Die Rebellen bestritten das und erklärten, die Menschen hätten Angst und harrten deshalb in der Ostghouta aus.
Nur fünf Stunden täglich
Uno-Vertreter halten fünf Stunden Feuerpause für völlig unzureichend. In der Zeit könnten keine Hilfsgüter in die Gebiete gefahren, entladen und verteilt werden und Verletzte könnten so schnell nicht gefunden, stabilisiert und herausgebracht werden. So konnten weder am Dienstag noch am Mittwoch weder Zivilisten das Gebiet verlassen noch Hilfsgüter geliefert werden.
EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini drang am Mittwoch auf die vom UN-Sicherheitsrat geforderte Waffenruhe von mindestens 30 Tagen am Stück. Lawrow erklärte, Russland arbeite weiter daran, diese umzusetzen. Die Resolution enthält allerdings keinen genauen Zeitpunkt für den Eintritt der Feuerpause und erlaubt weiterhin Angriffe auf „extremistische Gruppen“. (red)