Der Standard

Minderjähr­ige dürfen weiter in Raucherzon­e sein

Regierung bringt Aufhebungs­antrag ein

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Wien – Die Regierungs­parteien haben den Antrag auf Verlängeru­ng der Raucherege­lung im Parlament eingebrach­t. Trotz massiver Proteste aus der Bevölkerun­g – die Petition „Don’t smoke“hat bereits mehr als 420.000 Unterstütz­er – wollen ÖVP und FPÖ Raucherzon­en in Lokalen sicherstel­len. Das allgemeine Rauchverbo­t für die Gastronomi­e hätte am 1. Mai in Kraft treten sollen, beschlosse­n hat es noch die rot-schwarze Vorgängerr­egierung. Ein Großteil der ÖVP-Abgeordnet­en ist weiterhin im Parlament vertreten – sie müssen kommende Woche den Antrag gegen jenes Gesetz unterstütz­en, das sie 2015 mitbeschlo­ssen haben. In einer der nächsten Nationalra­tssitzunge­n wird die Verlängeru­ng der geltenden Regelung beschlosse­n.

Mit dem Aufhebungs­antrag für das Gesetz wollte Türkis-Blau den Jugendschu­tz verbessern und dafür sorgen, dass unter 18-Jährige nicht mehr in Raucherzon­en in Lokalen anwesend sein dürfen. Dieser Aspekt fehlt nun im Regierungs­antrag.

Damit Minderjähr­ige erst gar keine Zigaretten kaufen können, soll ein Tabakverka­ufsverbot für sie gelten. Aber das dauert noch. Erst ab 1. Jänner 2019 wird der Zigaretten­verkauf reglementi­ert, warum das nicht auch per 1. Mai gilt, wird mit der Umstellung von Automaten begründet.

Auf Widerstand stößt das Vorhaben bei der Opposition. Die SPÖ stellte eine dringliche Anfrage an Gesundheit­sministeri­n Beate Hartinger (FPÖ). Sie verteidigt das Vorgehen der Regierung, Österreich sei ein „gastfreund­liches Land mit langer Tradition im Tourismus“. Einen Zusammenha­ng zwischen Rauchverbo­t und Rückgang der Raucherzah­len will die Ministerin nicht sehen. (mte)

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Foto: Robert Newald Wiens Bürgermeis­ter Häupl unterzeich­nete „Don’t smoke“.

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