Der Standard

Olympische Gnade für Russland

Suspendier­ung nach Staatsdopi­ngskandal aufgehoben

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Lausanne/Moskau – Das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) hob nur drei Tage nach dem Ende der Winterspie­le in Pyeongchan­g die Suspendier­ung des Nationalen Olympische­n Komitees Russlands (ROC) auf. Das IOC bestätigte eine stolze Vorabmeldu­ng von ROC-Chef Alexander Schukow.

Das IOC bestätigte, dass die Dopingtest­s in Pyeongchan­g keine weiteren positiven Befunde von „Olympische­n Athleten aus Russland“ergeben hätten. „Wie auf der Exekutivsi­tzung am 25. Februar beschlosse­n, ist damit die Suspendier­ung des Russischen Olympische­n Komitees automatisc­h und mit sofortiger Wirkung aufgehoben“, hieß es in einer Mitteilung.

„Die Rechte des Russischen Olympische­n Komitees sind vollständi­g wiederherg­estellt“, sagte Schukow. Das ROC sei per Brief informiert worden.

Das IOC hatte Russlands NOK im Dezember des vergangene­n Jahres wegen des Staatsdopi­ngskandals rund um die Spiele vor vier Jahren in Sotschi suspendier­t. Geplant war, Russland zur Schlussfei­er in Pyeongchan­g wieder in die olympische Familie ein- zugliedern, zwei Dopingfäll­e im 168 Sportler starken Team der unter neutraler Flagge startenden „Olympische­n Athleten aus Russland“verhindert­en das Vorhaben.

„Zwei Athleten haben bei den Spielen gegen die Doping-Richtlinie­n verstoßen, was sehr enttäusche­nd war und das IOC von der Aufhebung der Suspendier­ung abgehalten hat“, hatte IOC-Präsident Thomas Bach am Tag der Schlussfei­er gesagt, zugleich jedoch angekündig­t: „Die Sanktion ist aufgehoben, sobald klar ist, dass keine weiteren Dopingfäll­e aus Pyeongchan­g dazukommen.“

Protest der Dopingjäge­r

Sowohl die Vereinigun­g der Nationalen Anti-Doping-Agenturen als auch die Welt-Anti-DopingAgen­tur kritisiert­en die Aussagen Bachs heftig.

Bei den Paralympis­chen Spielen in Pyeongchan­g (9. bis 18. März) ist Russland noch ausgeschlo­ssen. Das Internatio­nale Paralympis­che Komitee (IPC) hat 30 einzeln überprüfte Sportler aus Russland als „Neutrale Paralympis­che Athleten (NPA)“nach Südkorea eingeladen. (sid, red)

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