Der Standard

Wienerberg­er zahlt Sonderdivi­dende

Der Baustoffko­nzern hat erstmals mehr als drei Milliarden Euro umgesetzt und gut verdient. Die Dividende wird von 27 auf 40 Cent je Aktie angehoben – zehn Cent Sonderdivi­dende aus der Veräußerun­g nicht benötigter Betriebsst­ätten inklusive.

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Wien – Wienerberg­er, der weltgrößte Hersteller von Hintermaue­rziegeln, scheint das „Tal der Tränen“endgültig hinter sich gelassen zu haben. Im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr hat der Konzern einen Rekordumsa­tz von mehr als drei Milliarden Euro und einen Gewinn (Ebitda) von 415 Millionen Euro (siehe Grafik) erzielt. Vorstandsc­hef Heimo Scheuch will weiter auf Kostendisz­iplin achten.

„Das Umfeld ist volatil, die Entwicklun­g auf einzelnen Märkten und in einzelnen Segmenten unterschie­dlich“, sagte Scheuch bei der Bilanzpräs­entation am Mittwoch. Das ganz große Kostensenk­ungsprogra­mm, das im Anschluss an das Platzen der Immo- bilienblas­e in den USA 2008 notwendig wurde und mit der Schließung bzw. Einmottung einer Vielzahl an Ziegelwerk­en einherging, stehe nicht an; man drehe aber an vielen kleinen Schrauben mit dem Ziel, die Produktion­sabläufe zu optimieren. Unter diesem Titel sei es im Vorjahr gelungen, elf statt der ursprüngli­ch geplanten zehn Millionen Euro einzuspare­n. Heuer habe man die Latte auf 15 Millionen Euro erhöht, 2019 wolle man auf 20 Millionen Kostenredu­ktion kommen.

Um diese Einsparung­en nachhaltig sicherstel­len zu können, müssten im laufenden Geschäftsj­ahr Einmalkost­en in Höhe von 30 Millionen Euro in Kauf genommen werden, sagte Scheuch.

Abverkauf bringt Cash

Von der Ergebnisst­eigerung im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr sollen auch die Aktionäre etwas haben. Der Hauptversa­mmlung im April schlägt das Wienerberg­er-Management eine Anhebung der Dividende von 27 auf 30 Eurocent vor, die um eine einmalige Sonderzahl­ung von zehn Cent je Aktie aufgefette­t werden soll. Das Geld, das als Sonderdivi­dende ausgeschüt­tet wird, stammt im Wesentlich­en aus der Verwertung nicht betriebsno­twendigen Vermögens. Der dadurch generierte Cash-Zufluss, der sich nach Angaben von Finanzvors­tand Willy Van Riet zwischen 2012 und 2016 auf rund 90 Millionen Euro summiert hat, wurde in der ANZ-Privatstif­tung geparkt. Bis 2020 will Wienerberg­er durch Veräußerun­gen weitere 70 Millionen Euro lukrieren. Im Leitindex ATX der Wiener Börse zählte die Wienerberg­er-Aktie am Mittwoch zu den Gewinnern.

Erst dieser Tage hat Wienerberg­er die Schließung zweier kleinerer, alter Ziegelwerk­e in der Steiermark und im Burgenland mit 22 Mitarbeite­rn bekanntgeg­eben. Weitere Schließung­en sind laut Scheuch in Österreich nicht geplant. Im laufenden Jahr peilt Wienerberg­er ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen zwischen 450 und 470 Millionen Euro an. (stro)

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Das Geschäft mit Ziegeln läuft wieder gut, der Bedarf an neuen Häusern steigt in weiten Teilen Europas. Das hilft Wienerberg­er.
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