Unsichere Zinsentwicklung bremst
Investoren haben sich zur Wochenmitte an Europas Aktienmärkten bedeckt gehalten. Laut Börsianern wirkte noch die Anhörung des neuen Fed-Chefs Jerome Powell vom Vortag nach. Er hatte sich in seiner ersten Anhörung als Fed-Chef vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses zuversichtlich über die Inflations- und Wirtschaftsentwicklung geäußert und damit Spekulationen genährt. „Obwohl er nicht viel Neues an Informationen lieferte, interpretierte der Markt seine optimistischen Aussagen als Signal für vier Zinserhöhungen in diesem Jahr“, sagte Analyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axitrader. Enttäuschende Geschäftszahlen einiger Großkonzerne drückten zusätzlich auf die Stimmung.
Unter den Einzelwerten stand Bayer unter Druck. Mitten in der Monsanto-Übernahme haben die Leverkusener in ihrem Agrargeschäft Probleme. Auch Dürr konnte mit seinen Zahlen und dem Ausblick nicht punkten. In hohem Bogen warfen Anleger in London die Aktien von ITV aus ihren Depots. Der Fernsehsender vergraulte die Anleger vor allem mit sinkenden Werbeeinnahmen. Lachende Gesichter gab es hingegen bei Dialog Semiconductor, nachdem der Chipentwickler ein gutes Zahlenwerk vorgelegt hatte.
In Wien trieben gute Zahlen den ATX an. Neben Erste Group haben auch Uniqa und Wienerberger mit ihren Zahlenwerken bei den Investoren gepunktet. Ihre vorerst abgeblasene Fusion drückte Immofinanz, CA Immo notierte höher.
An der Wall Street verfehlte die Baumarktkette Lowe’s beim Gewinn die Markterwartung, die Aktie geriet stark unter Druck. (red)