Glawischnig geht zu Novomatic und verlässt die Grünen
Empörung bei früheren Parteifreunden Ex-Parteichefin: „Am Gehalt lag es nicht“
– Die frühere Chefin der Grünen, Eva Glawischnig, hat am Freitag mit ihrem überraschenden Wechsel zum niederösterreichischen Glücksspielkonzern Novomatic für Empörung bei zahlreichen Grünen-Politikern gesorgt. Novomatic wurde in der Vergangenheit wiederholt von der Ökopartei wegen des kleinen Automatenglückspiels kritisiert.
Binnen weniger Stunden hagelte es diverse Parteiaustrittsforderungen, denen Glawischnig schließlich auch nachkam. Sie teilte dem aktuellen Parteichef Werner Kogler mit, ihre Mitgliedschaft zurückzulegen. „Wir haben uns in der Vergangenheit immer mit der Glücksspielbranche und den dazugehörigen Konzernen angelegt, und vor allem bei Novomatic völlig zu Recht“, erklärte Kog- ler. Man werde die „Machenschaften dieses Konzerns auch weiterhin kritisieren und gegebenenfalls bekämpfen“.
Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sagte zum STANDARD: „Das haben wir gebraucht wie einen Stein am Schädel.“Auch in der zweiten Reihe gab es null Verständnis für den Wechsel. „Das ist ungefähr so, wie wenn man Biobeauftragter bei Monsanto wird“, ätzte der Salzburger Landtagsabgeordnete Simon HeiligHofbauer.
Glawischnig leitet bei Novomatic seit 1. März den Bereich „Corporate Responsibility und Sustainability“. „Am Gehalt lag es nicht, denn in der Politik habe ich mehr verdient“, schloss sie ein Motiv für den Wechsel aus. (red)