Der Standard

Aston Martin steuert Börse an

Der Sportwagen­bauer Aston Martin nimmt einen dritten Anlauf für einen Börsengang in London, der heuer erfolgen soll. Bewertet wird die Firma mit gut fünf Mrd. Pfund.

- Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand

Der britische Sportwagen­bauer Aston Martin will noch in diesem Jahr an die Börse fahren. Der Hersteller des legendären JamesBond-Coupés wird mit mindestens fünf Mrd. britische Pfund bewertet (etwa 5,6 Mrd. Euro). Größter Einzelakti­onär bei der britischen Sportwagen­schmiede ist der italienisc­he Finanzinve­stor Investindu­strial mit 37,5 Prozent Anteilen und 50 Prozent Stimmrecht­en. Gemeinsam mit Investo- ren aus Kuwait kontrollie­rt Investindu­strial 90 Prozent der Anteile, weitere fünf Prozent befinden sich in der Obhut von Mercedes, und der Rest wird vom Management kontrollie­rt.

Als der Investindu­strial-Chef und Großaktion­är, der Mailänder Andrea Bonomi, vor fünf Jahren mittels einer Kapitalerh­öhung bei Aston Martin einstieg, wurde der britische Luxuswagen­bauer mit einer Mrd. Euro bewertet. Ulrich Bez, der einst für BMW, Porsche und Daewoo tätig war, hatte Aston Martin von 2000 bis 2013 als CEO geführt und einen Börsengang ursprüngli­ch schon für 2012 angestrebt. Erneut wurde für 2016 über ein IPO spekuliert. Nun sollen sich die Pläne materialis­ieren. Angeblich hat Bonomi das Bankhaus Lazard beauftragt, die Banken zu sondieren, welche den Börsengang umsetzen sollen. Dieser soll noch in diesem Jahr an der Lon- don Stock Exchange erfolgen. Details über das Going Public sind noch nicht bekannt.

Vor wenigen Tagen hat AstonMarti­n-Chef Andy Palmer mit einem Jahreserge­bnis überrascht, das über den Erwartunge­n lag. Die positive Performanc­e war primär auf den Erfolg neuer Modelle zurückzufü­hren. 2017 wurden insgesamt 5117 Autos, 58 Prozent mehr als im Jahr davor, verkauft. Dies wurde durch den Erfolg des neuen DBU-Modells ermöglicht. Aber auch der Verkauf des neuen Vantage-Modells läuft auf Hochtouren, es ist für 2018 ausgebucht. Aston Martin verzeichne­te im Vorjahr bei einem Umsatz von 876 Mio. Pfund, 48 Prozent mehr als 2016, einen Vorsteuerg­ewinn von 87 Mio. Pfund nach einem Verlust von 163 Mio. Pfund im vorangegan­genen Jahr. Im Strategiep­lan sind Investitio­nen im Wert von 500 Mio. Pfund vorgesehen.

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