Trumps Importzölle verprellen Investoren
Die Furcht vor einem weltweiten Handelskrieg hat Europas Börsen zu Wochenschluss stark zugesetzt. Der deutsche Leitindex Dax rutschte am Freitag zeitweise unter die Marke von 12.000 Punkten. Auch die restlichen Börsen Europas gingen in die Knie, nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle auf Einfuhren von Stahl und Aluminium angekündigt hatte. „Das könnte der Beginn eines weltweiten Handelskrieges sein“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
Besonders hart trafen Trumps Pläne die europäischen Stahlkonzerne. ThyssenKrupp sank auf den tiefsten Stand seit Ende 2016. Salzgitter verlor ebenso wie Voestalpine in Wien. „Die Strafzölle kommen zwar nicht unerwartet, fallen aber höher aus als zuvor signalisiert“, sagte ein Börsianer.
Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Aktien von Autobauern wie BMW, Daimler und Volkswagen. Diese würden unter einem Preisanstieg des für den Fahrzeugbau notwendigen Rohstoffs Stahl leiden. Gegen den Markttrend legte der Getränkekonzern AnheuserBusch Inbev zu, da die Analysten von Goldman Sachs Geschmack an der Aktie gefunden hatten.
Auch die Wiener Börse kam am Freitag nicht ungeschoren davon. Neben der Voest belasteten auch die Energietitel Verbund und OMV den heimischen Leitindex ATX. Etwas höher lag Andritz im Markt. Der Anlagebauer habe die Erwartungen erfüllt, urteilten die Analysten der Baader Bank über das Zahlenwerk für 2017.
Auch an der Wall Street standen Stahlwerte wie US Steel Corp oder der Aluminiumerzeuger Alcoa stark unter Druck. (red)