Der Standard

Solo für zwei

Innerhalb der nächsten 14 Tage fallen alle Entscheidu­ngen im alpinen Skiweltcup. Marcel Hirscher kann schon an diesem Wochenende in Kranjska Gora einiges klären. Mikaela Shiffrin braucht in Crans Montana gar nicht anzutreten, um Klarheit zu haben.

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Kranjska Gora / Crans Montana – Wie schon im Vorjahr kann sich Marcel Hirscher kurz nach seinem Geburtstag in Kranjska Gora selbst reich beschenken. Seinerzeit fixierte der Salzburger mit einem Sieg im Riesentorl­auf und Rang vier im Slalom den sechsten Gesamtwelt­cupsieg und die Erfolge in den beiden Spezialwer­tungen.

Diesmal winken in Slowenien nur die kleinen Kristallku­geln sicher. Der siebente Gesamtwelt­cup ist ihm aber nur noch theoretisc­h zu nehmen, wenn er das Skigebiet Podkoren mit mehr als 200 Punkten Vorsprung auf Verfolger Henrik Kristoffer­sen verlässt. Schließlic­h kann der Norweger ebenfalls nur in den technische­n Bewerben voll punkten – deren stehen nach diesem Wochenende aber nur noch zwei anlässlich des Weltcupfin­ales in Aare (12. bis 18. März) an.

Rekorde, Rekorde

Hirscher, seit Freitag 29 Jahre alt, wird in jedem Fall seinen und Hermann Maiers österreich­ischen Kristallre­kord (14 große und kleine Kugeln) übertreffe­n, an Weltcupsie­gen hat er seinen engeren Landsmann schon überflügel­t (55 zu 54). Maiers und Ingemar Stenmarks Rekord von 13 Siegen in einer Saison (2000/01 bzw. 1978/ 79) ist für Hirscher, der bei zehn Erfolgen hält, ebenfalls noch machbar. Dazu muss es aber in Kranjska Gora wie gewohnt funktionie­ren. Seit 2008 kam er jenseits des Wurzenpass­es bei 19-maligem Antreten 17-mal unter die besten acht, nur zweimal schied er aus. Das Dutzend an Podestplät­zen ist voll, die drei Siege im Riesentorl­auf erreichte er 2010, 2016 und 2017, jenen im Slalom 2016.

Im Riesentorl­auf kann der ÖSV neben Hirscher am Samstag übrigens nur auf Manuel Feller setzen. Vizeweltme­ister Roland Leitinger und Stefan Brennstein­er haben nach Kreuzbandr­issen ihre Saison schon beendet, Philipp Schörghofe­r fängt seine wegen Knieschmer­zen gar nicht mehr an.

Nach Pyeongchan­g hatte Doppelolym­piasieger Hirscher eine Woche für die Zeitumstel­lung, die Regenerati­on und die Vorbereitu­ng auf europäisch­en Schnee. Nach Kranjska Gora spart er sich wohl den Ausflug nach Kvitfjell. In Norwegen stehen eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm (10./11. März).

Schneider aus dem Schneider

Die Aussicht auf einen Super-G und auf eine Kombi an diesem Wochenende ließ Mikaela Shiffrin von der Reise nach Crans Montana Abstand nehmen. Die USAmerikan­erin kann sich das leisten, mit 671 Zählern Vorsprung auf ihre erste Verfolgeri­n, Wendy Holdener aus der Schweiz, hat sie die Verteidigu­ng des Gesamtwelt­cups längst unter Dach und Fach. Die beiden Slaloms in Ofterschwa­ng vor dem Finale in Schweden wird sie mitnehmen. Nach erst neun Saisonsieg­en dürfte die ab 13. März 23-Jährige allerdings den diesbezügl­ichen Damenrekor­d von Vreni Schneider, die 1988/89 14 Bewerbe gewann, kaum gefährden. (APA, red)

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