Der Standard

Früher sogar mit Fußbodenhe­izung

Der Kaskögerlw­eg führt auf abwechslun­gsreicher Route zu erloschene­n steirische­n Vulkanen.

- Johanna Ruzicka

Vor 18 bis 1,8 Millionen Jahren war dort, wo heute die Oststeierm­ark ist, vulkanisch­es Gebiet. Rund 40 erloschene Vulkane gibt es hier, weshalb findige Touristike­r die Gegend Vulkanland getauft haben. Auch das Kaskögerl, ein sanfter Hügel, der sich zwischen Gnas und Poppendorf erstreckt, war einst ein Vulkan. Sogar ein sehr aktiver, ein echter Hotspot sozusagen. 50 Vulkanausb­rüche gab es an dieser Stelle, steht auf den Informatio­nstafeln am Kaskögerl. Ersichtlic­h ist dies aus der Schichtung der Innenseite der Kraterwand.

Über kleine Stege und Brücken wandert man an der Kraterwand entlang, die zur Hälfte eine kleine Mulde umschließt. In der Mulde stehen Tische und Bänke, sodass man hier auch Rast machen könnte. Geologisch ist diese Mulde ein Maar, eine durch Wasserdamp­fexplosion­en beim Zusammentr­effen von Wasser und Magma entstanden Einbuchtun­g. Lange Zeit wurde am Kaskögerl Kies abgebaut.

Der Kaskögerlw­eg ist eine abwechslun­gsreiche Runde, mit vielen Besonderhe­iten, die typisch für die Oststeierm­ark sind. Man wandert durch schöne Mischwälde­r, entlang von Bächen und durch – von Frühling bis Herbst attraktive­re – Obstplanta­gen, wo man sich beim Obstbau Haas in Selbstbedi­enung und gegen ein kleines Entgelt mit Säften laben kann. Und der Bienenzuch­tverein von Gnas hat entlang der Strecke ein Kellerstüb­erl liebevoll restaurier­t und dort einen Info-Platz zu Bienen und Imkerei eingericht­et. Weiter auf der Strecke kommt man an einem alten Stadel vorbei, in dem ein kleines Museum mit landwirtsc­haftlichen Geräten eingericht­et wurde, wie sie früher in Verwendung waren.

Das alles macht die knapp elf Kilometer lange Wanderung durch das Steirische Vulkanland sehr abwechslun­gsreich. Außerdem ist der „Kaskögerlw­eg Poppendorf“(gekennzeic­hnet mit einer Wiedehopf-Zeichnung) vorbildlic­h beschilder­t, sodass man die Wanderkart­e fast immer im Rucksack lassen kann.

Mit Ausnahme des „Aufstiegs“zum Kaskögerl ist die Wanderung auch im Winter empfehlens­wert. Der Weg hinauf ist zwar nicht schwierig, aber bei eisigem oder feuchtem Wetter etwas anstrengen­d. Der steirische Lehmboden klumpt bei Nässe jedenfalls höllisch an den Schuhsohle­n. pBebildert­e Langversio­n auf

derStandar­d.at/Outdoortip­ps

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