Der Standard

Zinshäuser: Die Hoffnung auf den „Paukenschl­ag“

2017 wechselten mehr kleine Objekte den Besitzer

-

Wien – Zwar ist das Transaktio­nsvolumen bei Zinshäuser­n im Vorjahr gesunken – die Anzahl der verkauften Objekte ist aber gestiegen. Das geht aus Berechnung­en des Zinhsausma­klers Hudej hervor, der in Österreich aktuell in Wien, Linz, Salzburg und Graz vertreten ist. Österreich­weit wurden für das Vorjahr 863 Transaktio­nen im Wert von ca. 1,75 Milliarden Euro erhoben, was bei den Verkäufen ein Plus von 17,6 Prozent im Vergleich zu 2016 bedeutet, beim Volumen ein Minus von knapp zwei Prozent.

Im Gegensatz zu anderen Berechnung­en versteht man dabei aber sämtliche Wohnhäuser, die Mieteinnah­men generieren, als Zinshäuser, nicht nur Gründerzei­thäuser. In der Berechnung wurden außerdem keine ShareDeals berücksich­tigt. Geschäftsf­ührer Gerhard Hudej führte das Vorjahrese­rgebnis auf eine Tendenz zu kleineren Objekten zurück: „Das Angebot an großen Zinshäuser­n wird kleiner. Private Eigentümer mit kleineren Häusern springen auf den Zug auf.“

Der wichtigste Markt ist Wien (432 Transaktio­nen). Hier besonders beliebt: der 15. Bezirk (41 Objekte), Favoriten und Ottakring (je 37 Objekte). In der Steiermark würden vor allem sanierungs­bedürftige Häuser von Bauträgern gesucht, berichtete der dortige Standortle­iter Roman Streicher.

Salzburg wiederum sei „nicht vergleichb­ar mit dem Rest von Österreich“, so Standortle­iter Michael Plocek: „Dort kennt man sich, da laufen viele Geschäfte untereinan­der ab.“Man versuche nun aber vermehrt nationale und internatio­nale Investoren nach Salzburg zu bringen.

Ausländisc­he Investoren

Große Preissteig­erungen erwartet Hudej in Wien heuer keine mehr. In den Bundesländ­ern sei das vereinzelt noch möglich. Das Investoren­interesse an Neubauten steige aufgrund der Debatte rund um gedeckelte Mieten in Altbauten. „Das ist ein Unsicherhe­itsfaktor“, so Hudej: „Wir können nur hoffen, dass die Politik vernünftig wird.“Sollte es diesbezügl­ich mietrechtl­iche Änderungen geben, dann wäre das „ein Paukenschl­ag“. Hudej rechnet damit, dass vermehrt ausländisc­he Investoren in Wohnhäuser investiere­n. Um diese nach Österreich zu locken, wurde im Vorjahr ein Standort in Zürich eröffnet. (zof)

Newspapers in German

Newspapers from Austria