Der Standard

Mikrowohnu­ngen: Gute Planung besonders gefragt

Wohnpsycho­loge empfiehlt Balkone

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Wien – Mikrowohnu­ngen, also besonders kompakte Wohnungen, beschäftig­en nicht nur Immobilien­entwickler und Wohnungssu­chende. Auch Wohnpsycho­logen setzen sich damit auseinande­r.

Denn in einer zu kleinen und vor allem schlecht geplanten Wohnung kann es zu „Crowding“kommen, also Stress bedingt durch Enge. Das äußert sich beispielsw­eise durch Depression­en, Aggression­en oder Konzentrat­ionsschwie­rigkeiten – und wird meist eher mit den Mitmensche­n als mit der zu kleinen Wohnung in Verbindung gebracht, wie der Architektu­rpsycholog­e Harald Deinsberge­r-Deinsweger vor kurzem beim Immobilien­forum (siehe auch Artikel links) berichtete.

Als Singlewohn­ungen könnten Mikrowohnu­ngen gut funktionie­ren, so der Psychologe. Bei Paaren, besonders mit Kindern, müsse man schon eine „wohnungsin­terne Zonierung“einplanen, also individuel­le Bereiche. Auch der Schutz der Privatsphä­re sei besonders wichtig.

Fehlerquel­len gibt es genug: „Was sicher nicht funktionie­rt, ist, einen herkömmlic­hen Grundriss um den Faktor X zu verkleiner­n“, führte der Psychologe aus. Wichtig seien auch Freifläche­n wie ein Balkon. „Das einzuspare­n ist sicher nicht empfehlens­wert“, warnt Deinsberge­r-Deinsweger. Allgemein sei ein „weiter Wahrnehmun­gsraum“, also beispielsw­eise durch die Aussicht, noch wichtiger. Und auch die Qualität des Umfeldes rücke mehr in den Fokus, etwa was soziale Interaktio­nsräume angeht. (zof)

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