Der Standard

Frauenwahl­recht

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Bei der Kärntner Wahl zeigte sich wieder einmal: Hätten nur Frauen gewählt, hätten die rechten Parteien wenig Chancen. Die SPÖ hätte, wären nur Frauen wahlberech­tigt gewesen, eine satte absolute Mehrheit von 56 Prozent bekommen (statt 48 Prozent). In Kärnten hatte laut Sora-Wahlanalys­e Türkis-Blau bei Männern 47, bei Frauen 30 Prozent. Rot-Grün hingegen hatte bei Männern 41, bei Frauen 62 Prozent.

Und so ist es schon seit längerem in der österreich­ischen Politik: Männer wählen mehrheitli­ch rechts oder ganz rechts („Der rechte Rand ist männlich“, sagt Peter Filzmaier), Frauen mehrheitli­ch links-grün. Alexander van der Bellen verdankt seine Wahl zum Bundespräs­identen in erhebliche­m Ausmaß auch den Frauen: Hofer hatte bei den Männern eine absolute Mehrheit von 56 Prozent, VdB bei den Frauen sogar 62 Prozent. Hier hat die SPÖ mit 56 Prozent eine satte absolute Mehrheit.

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, bei der Nationalra­tswahl 2017: Männer wählten überdurchs­chnittlich häufig die FPÖ, Frauen gaben ihre Stimme oft der SPÖ und den Grünen. Die Schlussfol­gerung, dass Frauen nicht so gern härtere, aggressive­re, radikalere Politiker haben, liegt nahe. Und dass es einen gesellscha­ftlichen Wandel gegeben hat: Noch in den 70er-Jahren wählten Frauen mehrheitli­ch konservati­v, inzwischen hat sich viel verändert. Nicht überall, aber jedenfalls bei den Frauen.

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