Der Standard

Abstimmung über SP-Chef

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Die SPÖ will in Zukunft über Koalitions­pakte und Parteichef­s Urwahlen abhalten – zumindest in den meisten Fällen.

Wien – Die „Öffnung“der Partei, der sich in der SPÖ eine eigene Reformgrup­pe verschrieb­en hat, soll keine leere Phrase bleiben. Über entscheide­nde Fragen sollen die Genossen künftig mitbestimm­en, kündigt der steirische SP-Chef Schickhofe­r, Leiter des Prozesses, im STANDARD- Gespräch an: „Eine Urwahl des Parteivors­itzenden und eine Urabstimmu­ng über einen Koalitions­pakt: Beide Instrument­e soll es geben.“

Allerdings sei nicht ausdiskuti­ert, ob ein Votum ohne Wenn und Aber vorgeschri­eben wird. Neben einem Automatism­us stehe auch die Variante im Raum, dass es erst eine Initiative brauche: Wenn zehn bis 15 Prozent der Mitglieder – quasi wie bei einem internen Volksbegeh­ren – eine Abstimmung fordern, müsse es diese geben, erläutert Schickhofe­r, der sein Reformteam für Freitagvor­mittag zusammenge­trommelt hat.

Warum Einschränk­ungen? Wenn sich an der Stimmungsl­age in der Partei abzeichnet, dass eine Entscheidu­ng ohnehin unumstritt­en ist, brauche es kein Votum, meint Schickhofe­r. „In vielen Fällen wird es eine Abstimmung geben“, sagt der Landespart­eichef voraus, verhehlt aber nicht, dass er die Schattense­ite einer langwierig­en Befragung ebenso sehe: „Wir müssen in Verhandlun­gen ja auch paktfähig bleiben.“(jo)

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