Der Standard

Erleichter­ung nach EZB-Zinsentsch­eidung

-

Die EZB wagt einen weiteren vorsichtig­en Schritt in Richtung einer weniger lockeren Geldpoliti­k. Die Währungshü­ter strichen am Donnerstag die Option aus ihrem Ausblick, nötigenfal­ls die vor allem in Deutschlan­d umstritten­en Anleihenkä­ufe erneut auszuweite­n. Viele Volkswirte halten diesen Schritt aufgrund des starken Konjunktur­aufschwung­s für überfällig. Manche Experten hatten allerdings erwartet, dass die EuroWächte­r wegen der politische­n Hängeparti­e nach der ItalienWah­l und der Sorgen bezüglich eines Handelskri­egs mit den USA noch zögern würden.

Die Entscheidu­ng, den Hinweis auf nötigenfal­ls noch mehr Anleihenkä­ufe zu streichen, sei einstimmig gefallen, sagte EZB-Chef Mario Draghi. Seine Aussagen sind an den Finanzmärk­ten mit Erleichter­ung aufgenomme­n wor- den. Neue Daten würden bestätigen, dass der Aufschwung im Euroraum kräftig und breitangel­egt sei. Volkswirte werten das als Signal zur Vorbereitu­ng der Finanzmärk­te auf ein Ende der Geldflut. Allerdings sei die Inflation immer noch gering. Den Leitzins zur Versorgung der Geschäftsb­anken mit Geld beließ die Europäisch­e Zentralban­k auch auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

Nach wie vor will die EZB Anleihen bis Ende September 2018 oder länger kaufen – jedenfalls so lange, bis die Entwicklun­g der Teuerungsr­ate mit dem Inflations­ziel von knapp zwei Prozent nachhaltig vereinbar ist. Ein Enddatum für die Käufe nannte die EZB weiterhin nicht.

Die Wiener Börse hat sich mit fester Tendenz gezeigt. Die größten Verlierer waren Wienerberg­er und die Andritz AG. (Reuters)

Newspapers in German

Newspapers from Austria