Der Standard

Sie ließen die Spiele beginnen

Paralympic­s in Pyeongchan­g im Zeichen des Wunsches nach Inklusion

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Zehn Minuten trennten am Freitag die Aufgebote von Nord- und Südkorea beim Einmarsch der Nationen. Die bunte Eröffnungs­feier für die zwölften Winterpara­lympics in Pyeongchan­g unterschie­d sich darin deutlich von jener der Olympische­n Spiele ebenda vor knapp einem Monat. Immerhin gab es warmen Applaus der 30.000 Besucher für die kleine nordkorean­ische Delegation, zudem brachten zwei Sportler, je einer pro Land, das Feuer zusammen ins Stadion.

Ohnehin standen die Feierlichk­eiten vor den neuntägige­n sportliche­n Wettkämpfe­n ganz im Zeichen des Wunsches nach Inklusion. „Wir träumen von einer Welt, in der jeder respektier­t und gleich behandelt wird. Das ist ein Traum, der durch die Paralympic­s mit Leben erfüllt wird. Mit diesen Spielen nähern wir uns wieder einer Welt von Gleichheit und Einheit“, sagte Südkoreas Staatspräs­ident Moon Jae-in. Für Andrew Parsons, den brasiliani­schen Präsidente­n des Internatio­nalen Paralympis­chen Komitees (IPC), werden „Träume wahr. Paralympis­cher Sport ändert nicht nur Leben, sondern auch die Welt. Die Paralympic­s eröffnen neue Horizonte.“

Insgesamt sind in Südkorea knapp 600 Sportler aus 48 Nationen dabei. In 80 Wettbewerb­en und sechs Sportarten – Ski alpin, Biathlon, Langlauf, Rollstuhlc­urling, Snowboard und Eishockey – werden Medaillen vergeben.

Österreich­s 13-köpfiges Aufgebot, am 20. Februar von den Ministern Heinz-Christian Strache, Norbert Hofer (beide FPÖ), Gernot Blümel (ÖVP) sowie ÖVP-Behinderte­nsprecheri­n Kira Grünberg nach Südkorea verabschie­det, peilt in Pyeongchan­g zumindest elf Medaillen und also die Einstellun­g der Ergebnisse von Vancouver 2010 und Sotschi 2014 an.

Dominieren­de Nation der Paralympic­s war zuletzt Russland mit 30 Gold-, 28 Silber- und 22 Bronzemeda­illen – in Summe also 80 Stück bei den nachträgli­ch vom Dopingskan­dal überschatt­eten Heimspiele­n von Sotschi. Nachdem das IPC das Russische Paralympis­che Komitee (RPC) von den Sommerspie­len in Rio de Janeiro ausgeschlo­ssen hatte, erteilte es diesmal 30 russischen Athleten, die nachweisli­ch die Anti-Doping-Richtlinie­n erfüllt haben, die Starterlau­bnis. Sie müssen in Pyeongchan­g unter neutraler Flagge sporteln. (red)

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Foto: APA / AFP / Simon Bruty In Pyeongchan­g brennt jetzt für die nächsten neun Tage das paralympis­che Feuer. Pyeongchan­g –

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