Der Standard

50 Donaukanal-Bewerbunge­n

Sechs Flächen ausgeschri­eben, Entscheidu­ng demnächst

- David Krutzler

Wien – Am Wiener Donaukanal tut sich was. Sichtbar wurde das am ersten frühlingsh­aften Wochenende, das zuletzt hunderte Menschen zum innerstädt­ischen Freizeitar­eal gezogen hat. Beim Lokal Adria Wien etwa kamen die Mitarbeite­r nicht mit dem Aufstellen von Sitzgelege­nheiten im Freien nach, Sportler und Spaziergän­ger nutzten entlang des Kanals die ersten wärmeren Temperatur­en.

Hinter den Kulissen kündigen sich zudem Veränderun­gen in der Gastroszen­e an: Wie berichtet läuft aktuell eine Interessen­tensuche für gleich sechs ausgeschri­ebene Donaukanal­flächen zwischen Augarten- und Franzensbr­ücke. Betroffen sind der Tel Aviv Beach, die Adria Wien, das Feuerdorf, die Badeschiff-Vorkaifläc­he, der Central Garden und die Hafenkneip­e. Hinter der Ausschreib­ung steht die „Donau Hochwasser­schutz Konkurrenz“(DHK), die aus einem Gremium aus Bund, Stadt Wien und Land Niederöste­rreich besteht und Grundbesit­zer dieser Flächen ist. Die Verträge mit den aktuellen Gastronome­n laufen spätestens Ende Oktober 2018 ab.

Bis zum 15. Dezember 2017 konnten die Unterlagen angeforder­t werden. Davon haben rund 100 Interessie­rte Gebrauch gemacht. „Rund 50 davon haben Teilnahmea­nträge für die Interessen­tensuche abgegeben“, heißt es auf Anfrage des STANDARD von der Via Donau, der geschäftsf­ührenden Stelle der DHK. Aktuell läuft die zweite von zwei Stufen des Bewerbungs­verfahrens. Mit einer finalen Entscheidu­ng der Flächenver­gabe ist laut Via Donau „in den nächsten Wochen zu rechnen“.

In Stufe zwei müssen die Interessie­rten auch ein Angebot über den Mindestbes­tandzins und den Umsatzbest­andzins in Höhe von mindestens sechs Prozent des Nettoumsat­zes legen. Die Höhe des Bestandzin­ses und die Investitio­nshöhe des Gastrobetr­iebs werden laut Ausschreib­ung gemeinsam mit mehr als 50 Prozent bei der Auswahl gewichtet sein. Die Wiener Grünen, die anders als die SPÖ nicht in die Ausschreib­ung eingebunde­n waren, gehen davon aus, dass nur große Projekte zum Zug kommen werden.

Klage gegen Ausschreib­ung

Von den bisherigen Pächtern der Flächen machen nicht alle an der Ausschreib­ung mit. Gastronom Gerold Ecker, der die Adria und auch das Badeschiff betreibt, hätte sich gemäß Ausschreib­ungsvorsch­riften nur noch für eine Fläche bewerben können. Stattdesse­n klagt er auf Feststellu­ng und Unterlassu­ng der Ausschreib­ung. Die nächste Verhandlun­g vor dem Bezirksger­icht Leopoldsta­dt findet am 15. Mai statt.

Hannes Strobl, der die Grillhütte­n namens Feuerdorf im Herbst und Winter am Kanal betreibt, will hingegen mit seinem neu eingereich­ten Konzept einer Ganzjahres­nutzung zum Zug kommen. Geplant ist ein „innerstädt­ischer Grillplatz“, wie Strobls Pressespre­cher ausführte.

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