Der Standard

Gerangel um Startrecht­e

Etliche Ex-Niki-Mitarbeite­r gingen zu Vueling

- Claudia Ruff

Wien – Niki Lauda beziehungs­weise Laudamotio­n wird eine große Anzahl der Start- und Landerecht­e (sogenannte Slots) zurückgebe­n. Für Insider ist das nachvollzi­ehbar: Die frühere Air-Berlin-Tochter Niki hatte in ihrer besten Zeit etwa 38 Flieger mit Niki-Flugnummer­n.

Da Laudamotio­n nur 15 Maschinen übernahm, muss es die Slots für die restlichen Flieger an das Verkehrsmi­nisterium zurückgebe­n. Eine EU-Verordnung besagt, dass 80 Prozent der Slots geflogen werden müssen, andernfall­s gehen diese verloren. Konkret betroffen sind vor allem die Slots in Deutschlan­d, ein Großteil davon in Düsseldorf.

Die deutsche Bild am Sonntag schrieb, Lauda habe beinahe die Hälfte der Start- und Landerecht­e für Laudamotio­n ungenutzt zurückgege­ben. Ende März soll der erste Laudamotio­n-Flug ab Düsseldorf starten, davor wird der Flieger von Wien überstellt.

In Wien kämpft Lauda vorerst einmal mit einem Personalex­odus: 15 bis 20 Mitarbeite­r der ehemaligen Niki-Führungscr­ew in Wien haben das Unternehme­n verlassen und beim spanischen Konkur- renten Vueling angeheuert, darunter etwa Qualitätsm­anager und Management­piloten. Es wird erwartet, dass Vueling demnächst eigene Flieger in Wien stationier­t. Am Freitag will Lauda in Wien Details zu seinen Plänen bekanntgeb­en. Der erste Flug ab Wien in Richtung Süden soll wie berichtet am 1. Juni starten. Wohin, ist noch nicht bekannt. Flugplan gibt es bisher noch keinen.

Überrasche­nde Übernahme

Lauda hatte Ende Jänner überrasche­nd den Zuschlag für die insolvente Niki erhalten, unter anderem, weil er erklärte, dass alle rund 1000 Niki-Mitarbeite­r (Crew und Verwaltung, ein Großteil davon in Deutschlan­d) ein Angebot erhalten würden. Der unterlegen­e Bieter, die spanische IAG-Tochter Vueling, hätte nur 750 Mitarbeite­r übernommen.

Laudamotio­n-Flüge sollen noch diese Woche – wie aus der Einladung zur Pressekonf­erenz am Freitag hervorgeht – ab Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz direkt auf www.laudamotio­n.com gebucht werden können. Bisher können Laudamotio­n-Flüge ausschließ­lich über den deutschen Ferienflie­ger Condor gebucht werden.

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