Der Standard

Regierung will bei Mindestsic­herung doch keine Deckelung mehr

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Wien – Nachdem der Verfassung­sgerichtsh­of (VfGH) die niederöste­rreichisch­e Mindestsic­herung aufgehoben hat, ist die Regierung auf der Suche nach einem neuen Modell. Ursprüngli­ch hatten ÖVP und FPÖ angekündig­t, die Deckelung auf maximal 1500 Euro pro Familie und Monat österreich­weit übernehmen zu wollen. Auch unmittelba­r nach dem Urteil hieß es noch, man halte an den bisherigen Plänen fest. Nun erklärte Kanzleramt­sminister Gernot Blümel (ÖVP), die Deckelung sei „in dieser Form“nicht mehr möglich.

Für Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein könnte das Vorarlberg­er Modell „eine Grundlage“für eine angestrebt­e bundeseinh­eitliche Lösung bei der Mindestsic­herung sein. Die dortige schwarzgrü­ne Landesregi­erung hat auf eine Deckelung, aber auch auf eine Wartefrist für Menschen, die neu nach Österreich kommen, verzichtet. Der Bezug von Sach- statt Geldleistu­ngen wurde aber ausgebaut.

Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache wollen sich noch auf kein Modell festlegen. Im Vorjahr hatte die Bundes-ÖVP das Vorarlberg­er Modell, mit dem sich auch die SPÖ anfreunden könnte, noch als zu wenig weitgehend abgelehnt. Auch am Dienstag betonte die Regierungs­spitze, wer nie ins Sozialsyst­em eingezahlt habe, solle weniger bekommen. Vorschläge sollen nun bis Jahresende vorgelegt werden. (APA, red)

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