Burschenschafter zurück im Verkehrsministerium
Wien – Herwig Götschober, Burschenschafter und Pressereferent von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), sitzt wieder im Ministerium. Der Obmann der Bruna Sudetia ließ sich vor drei Wochen nach Vorwürfen wegen eines Liederbuchs seiner schlagenden Verbindung mit NS-verharmlosenden Texten beurlauben. Er werde sich zurückziehen, bis alles restlos aufgeklärt ist, hieß es damals.
Nun wird seine Rückkehr von Hofer damit erklärt, dass Götschober „sich persönlich nichts zuschulden kommen hat lassen“. Er habe zudem erläutert, jede Form des Antisemitismus entschieden abzulehnen. Die Auswertung der bei der Hausdurchsuchung bei der Bruna Sudetia mitgenommenen Gegenstände werde noch mehrere Wochen dauern. „Der Inhalt der Kisten war und ist Götschober unbekannt“, daher liege „aus Sicht des Ministers kein schuldhaftes Verhalten des Mitarbeiters vor“. Auf STANDARDNachfrage wollte die Staatsanwaltschaft die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.
Gutachten ausständig
In der Causa der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt, bei der ebenfalls mehrere Liederbücher mit antisemitischen Texten gefunden wurden, laufen laut Auskunft der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt die Ermittlungen weiter. Ein Gutachten des Bundeskriminalamts, das über den Zeitpunkt der Textschwärzungen in den Liederbüchern Auskunft geben soll, steht noch aus. (APA, red)