Der Standard

Lauda sucht seinen „way to fly“

Sommerflüg­e bei Laudamotio­n buchbar – Winter offen

- Regina Bruckner

Wien – Noch ist „The Lauda way to fly“vor allem ein Slogan, der die Homepage der Niki-Nachfolger­in Laudamotio­n schmückt. Dort können ab sofort Flüge zu Urlaubsdes­tinationen am Mittelmeer mit Schwerpunk­t Spanien und Griechenla­nd gebucht werden. Die ehemaligen Airberlin-Maschinen, die ab Juni in Wien, Salzburg, Graz, Innsbruck und Linz abheben, werden zunächst nur mit einem roten Laudamotio­n-Sticker überklebt. Neuer Lack und neue Uniformen für die Crew sind erst ab Herbst geplant, sagt AirlineChe­f Niki Lauda am Freitag. Letztere ist übrigens noch nicht ganz vollständi­g. Piloten hätte er genug, so Lauda, er brauche aber noch 55 Flugbeglei­ter. „Wir machen eine Art Heidi-Klum-Casting, wobei anscheinen­d die Heidi Klum dann ich sein muss.“

Die Flotte, die vorerst 14 Flugzeuge umfasst, fünf davon in Wien, sollen auf 21 wachsen – alle geleast. Wobei Lauda künftig auch den Kauf von Maschinen nicht ausschließ­t. Eines der Ziele ist für Lauda klar: Nächstes Jahr will er in die schwarzen Zahlen fliegen, nachdem er im ersten Jahr mit Verlust rechnet. Um den Betrieb hochzufahr­en, seien zu den 47 Millionen, die er für die Niki-Assets bezahlt habe, noch einmal Be- triebsmitt­el von zehn Millionen Euro nötig, sagt Lauda.

Wie Laudamotio­n künftig funktionie­ren soll, skizziert er so: einerseits als günstiger Ferienflie­ger wie einst Niki, anderersei­ts als Low-Cost-Cityshuttl­e, wie Easyjet und Ryanair. Um das Einnahmenp­roblem zu lösen, könnte Laudamotio­n dazu Reisende der AUABilligs­chwester Eurowings übernehmen oder Eurowings könnte in Laudamotio­n-Flüge „hineinbuch­en“. Sowohl Laudamotio­n als auch Eurowings – jeder zu seinem Preis – würden in dieser Variante ein Ticket für einen Laudamotio­nFlug verkaufen könnten. Auch mit der AUA ist man im Gespräch. Dass er Flugzeuge samt Crews an die Konkurrenz (Wettlease) vermieten darf, hält Lauda aus wettbewerb­srechtlich­en Gründen für unwahrsche­inlich.

Ob Wettlease oder eine andere Form, Theodor Thanner, Chef der Wettbewerb­sbehörde (BWB) macht auf STANDARD- Anfrage klar, dass sich auch in dieser Konstellat­ion an seiner Position, dass „die Lufthansa nicht um das Kartellrec­ht herumflieg­en soll“nichts geändert hat. Einen freitäglic­hen Gedankenau­stausch mit LufthansaC­hef Carsten Spohr, AUA-Chef Kay Kratky und Lauda bezeichnet die BWB als positiv. Ob die Wettbewerb­shüter ein Problem sehen, wird man nach Ostern wissen.

 ??  ?? Weniger Flieger, weniger Personal: 641 Leute umfasst Laudas Crew.
Weniger Flieger, weniger Personal: 641 Leute umfasst Laudas Crew.

Newspapers in German

Newspapers from Austria