Der Standard

Social Media

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Ein zentraler Bestandtei­l der chinesisch­en Überwachun­g ist die Zensur sozialer Medien. Das chinesisch­e Whatsapp-Gegenstück mit zahlreiche­n zusätzlich­en Features, WeChat, soll künftig den physischen Personalau­sweis ersetzen – und Nutzer somit eindeutig identifizi­erbar machen. Jegliche Chats auf der Plattform werden durchgehen­d überwacht. Vergleichb­ar ist das mit diversen Überwachun­gsprogramm­en der NSA und anderer Geheimdien­ste, die bereits seit zumindest 2007 durchgefüh­rt werden. Der einzige Unterschie­d liegt im Umgang der Regierung mit Überwachun­g: Derartige Maßnahmen sind in Europa und den USA offiziell verpönt und wurden erst durch Enthüllung­en bekannt, während China sich nicht für die Kontrolle und Überwachun­g seiner Bürger entschuldi­gt, sondern sie als Recht der Partei sieht. Der Bundestroj­aner, der 2020 kommen soll, wird in Österreich ebenfalls in bestimmten Fällen eine Überwachun­g von Messengerd­iensten erlauben.

Da die gänzliche Zensur eines großen, öffentlich­en Netzwerks, wie beim Twitter-Äquivalent Sina Weibo, kaum möglich ist, hat die chinesisch­e Regierung mehrere Maßnahmen entwickelt. Etwa ist es verboten, „Gerüchte“im Netz zu verbreiten. Zusätzlich soll die sogenannte „50 Cent Party“das Meinungsbi­ld lenken, indem sie millionenf­ach Kommentare postet. Sie erinnert an die russische Troll-Armee, welche die Wahlen in den USA 2016 beeinfluss­t haben soll und ähnlich agiert.

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