Ein Rechts-außen-Kandidat der FPÖ
Rebhandl wird zur Belastung für Salzburgs Blaue
Salzburg – „Ewig lebt der Toten Tatenruhm!“So schließt Reinhard Rebhandl im Jahr 2016 seinen Kommentar zu einem Beitrag auf der Facebook-Seite der ultrarechten Postille Der Eckart zum 40. Jahrestag des Todes von SüdtirolTerrorist Jörg Klotz.
Rebhandl kandidiert auf der FPÖ-Liste für die Salzburger Landtagswahl am 22. April auf Platz sechs und ist de facto auch Spitzenkandidat im Wahlkreis Hallein (Tennengau). Er ist Mitglied der Burschenschaft Gothia und dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit dem kommenden Landtag angehören.
Die am Dienstag bekannt gewordene Huldigung für den mehrfach verurteilten Klotz – dieser war zentral in die als „Feuernacht“bekannt gewordene Bombenserie 1961 (ein Todesopfer) in Südtirol involviert – ist aber nur das jüngste Beispiel für die Gedankenwelt, in der der 1964 Geborenen lebt.
In den vergangenen Wochen sind wiederholt Aktivitäten Rebhandls bekannt geworden, die sei- ne Distanzierung von rechtsextremen Ideologien anzweifelbar machen. So bezeichnete er die Verurteilung seines 2006 verstorbenen Vaters – NDP-Landesleiter Fritz Rebhandl – wegen Wiederbetätigung nach dessen Tod als „politische Verfolgung“. Er nahm 2015 an einer Kundgebung der rechtsextremen Identitären teil und war bei einer TurnerbundFeier 2010 mit der Fahne „rasseneinheit – geistesfreiheit – volkeseinheit“zu sehen. Zudem sind Fotobelege aufgetaucht, die Rebhandl in jungen Jahren als NDPAktivisten ausweisen.
Rebhandl war am Dienstag zu seinem Klotz-Posting nicht erreichbar, im Vorfeld hatte er aber im Standard- Gespräch wiederholt betont, mit rechtsradikalen Ideologien gebrochen zu haben. Marlene Svazek blieb ebenfalls stumm, sie macht aber Rebhandl weiterhin die Mauer: „Was man jetzt versucht, ist mit zweifelhaften Methoden einen unserer Kandidaten zu beschädigen“, sagte sie am Montag zur APA.
ÖVP schweigt
Von Grünen und Neos kommen Rücktrittsaufforderungen, das Mauthausenkomitee verlangte zudem den Rücktritt von Szazek, da diese Rebhandl decke. Schweigsam bleibt nur die ÖVP. Anders als die niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die nach Bekanntwerden antisemitischer Liedtexte eine Beteiligung des Germania-Burschenschafters Udo Landbauer in der Regierung ausgeschlossen hat, gibt es von Wilfried Haslauer zu Rebhandl keinen Kommentar.“Für das Personal der FPÖ sei die FPÖ zuständig, hießt es. (neu)