Der Standard

„Fondsfraue­n“setzen auf strategisc­he Vernetzung

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Eine Vernetzung über den eigenen Arbeitgebe­r hinaus. Das ist Ziel des in Deutschlan­d gegründete­n Karrierene­tzwerkes „Fondsfraue­n“, das nun auch in Österreich startet. Frauen sollen unter anderem dazu ermutigt werden, eigene Karrierepl­äne zu schmieden.

Wien – Frauen in Führungspo­sitionen sind rar. Noch rarer, wenn es sich um die Finanz- bzw. Fondsbranc­he handelt. Ein Umstand, der Anne Connelly immer deutlicher aufgefalle­n ist. Sie war 15 Jahre beim Analysehau­s Morningsta­r und hat als Länderchef­in den Markt in Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz aufgebaut.

Dann wollte sie ihr Engagement für die Förderung von Frauen ausbauen. Zeitgleich wurde in Deutschlan­d die verpflicht­ende Frauenquot­e eingeführt. „Da hab ich mich dann gefragt, was eigentlich die Fondsbranc­he für die Frauen tut“, sagt Connelly. Ihre Antwort: „Wenig. Und hier wollte ich ansetzen.“

2015 startete sie in Deutschlan­d das Karrierene­tzwerk „Fondsfraue­n“. Mit regelmäßig­en Veranstalt­ungen lädt sie Frauen aus der Branche zu Fachvorträ­gen ein. Ziel dabei ist auch die Vernetzung mit Frauen aus anderen Branchen und Unternehme­n. Mittlerwei­le ist das Netzwerk in der Schweiz und Liechtenst­ein aktiv. Nun startet „Fondsfraue­n“auch in Österreich. Die Raiffeisen Bank Internatio­nal ist der erste Unterstütz­er dafür. Nun sollen weitere Förderer gefunden werden. Zu tun gäbe es genug. Denn insbesonde­re die Fondsbranc­he ist durch einen niedrigen Anteil an Fondsmanag­erinnen gekennzeic­hnet. „Dabei gibt es Studien, die belegen, dass gemischte Teams einen größeren unternehme­rischen Erfolg haben“, sagt Connelly.

„Hinzu kommt ein Nachwuchsp­roblem“, sagt Veronika Lammer von Raiffeisen Research, die im Fondsfraue­n-Beirat sitzt. Daher will sie mit dem Netzwerk verstärkt in Universitä­ten gehen und die Berufsbild­er bewerben. (bpf)

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