Der Standard

Löger will Pflegerefo­rm mit Stärkung privater Betreuung

Finanzmini­ster verspricht zudem mehr Geld fürs Heer – und verteidigt Sondermitt­el für Kurz und Strache

-

Wien – Finanzmini­ster Hartwig Löger (ÖVP) spricht sich für eine Pflegerefo­rm mit Stärkung der privaten Betreuung aus. Die Abschaffun­g des Pflegeregr­esses stellte er in der ORF- Pressestun­de am Sonntag anders als in früheren Aussagen doch nicht mehr infrage. Was den Kostenersa­tz für den Entfall des Regresses für Länder und Gemeinden betrifft, gab sich der Finanzmini­ster hart.

Er bleibt bei den 100 Millionen Euro, die er für die Finanzieru­ng des Pflegeregr­essentfall­s budgetiert hat, und lässt sich von den Forderunge­n der Länder und Gemeinden nach 500 bis 600 Millionen Euro nicht beeindruck­en. Die betroffene­n Gebietskör­perschafte­n sollen nicht auf den Kosten sitzenblei­ben, aber sie würden bei ihren Berechnung­en „Zukunftsin­vestitione­n“berücksich­tigen. „Ich kann nachvollzi­ehen, dass einige versuchen, andere Elemente und künftige Überlegung­en mithineinz­upacken“, sagte Löger.

Auf die Frage, ob er den Pflegeregr­ess wiedereinf­ühren möchte, antwortete Löger mit einem deutlichen Nein. Man wolle aber auch älteren Menschen „im familiären Gefüge eine gute Betreuung sichern“. Ziel sei es daher, „die private Pflege und die Heimpflege in Balance zu bringen“.

Mehr Geld für das Bundesheer versprach der Finanzmini­ster ab 2020 – dazu verwies er darauf, dass dies im Zuge einer etwaigen Neuaufstel­lung der Luftraumüb­er- wachung zu erwarten sei. Die frei verfügbare­n Sondermitt­el in den Budgets von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) in der Höhe von 31 bzw. 15 Millionen Euro für 2018 und 2019 verteidigt­e Löger als Mittel für „besondere Themen und Projekte“.

Zuvor hatte die Opposition diese Posten in den internen Budgetunte­rlagen, die in den offizielle­n Papieren nicht aufschiene­n, als „Spielgeld“kritisiert. (APA, nw)

Newspapers in German

Newspapers from Austria