Hungrige Fußballer im Großherzogtum
Österreichs nächster Gegner Luxemburg hat sich gemausert – Foda verzichtet auf Alaba und Lainer
Klagenfurt/Luxemburg – Österreichs Fußballteam ist am Sonntag via Klagenfurt nach Luxemburg geflogen und dort gelandet. Am Dienstag steigt im Großherzogtum das nächste Testspiel (20.30 Uhr, ORF 1). Jenes am Freitag in Wörtherseestadion war höchst erfreulich, Slowenien wurde 3:0 deklassiert. Teamchef Franco Foda war danach rundum zufrieden. Er wird nun weiteres Personal und zusätzliche taktische Varianten ausprobieren. „Ich glaube, dass alle hungrig sind. Jeder will sich beweisen.“
David Alaba und Stefan Lainer wurden heimgeschickt, sie sind extrem belastet, bei den Bayern und in Salzburg. Maximi- lian Wöber verstärkt die U21 gegen Mazedonien.
Luxemburgs Nationalelf hat sich gemausert. Erstmals seit 1995 ist sie seit drei Partien ungeschlagen, vor ein paar Tagen wurde auf Malta 1:0 gewonnen. Der österreichische Klubfußball, konkret Red Bull Salzburg, wurde 2012 in der Quali zur Champions League von F91 Düdelingen gedemütigt (0:1, 4:3). Die im ÖFB-Aufgebot stehenden Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker, Andreas Ulmer und Stefan Hierländer litten live mit.
Luxemburg schlug im November daheim die Ungarn 2:1, in der WM-Quali hat es davor auch ein 0:0 in Frankreich und ein 1:1 gegen Bulgarien gege- ben. In den vergangenen sechs Partien kassierte die Nummer 83 der Weltrangliste nur eine Niederlage, die fiel aber mit 0:8 in Schweden ziemlich deutlich aus.
Teamchef Luc Holtz ist seit August 2010 im Amt und damit einer der längstdienenden Nationaltrainer Europas. Zuletzt hat auch er sein System in der Defensive auf eine Dreierkette umgestellt. Gegen Österreich darf mit einer abwartenden Spielanlage gerechnet werden, die Luxemburger wollen aber auch Fußball spielen. „Wenn wir in der Nations League etwas erreichen wollen, dann können wir nicht nur auf Konterangriffe warten“, sagte Holtz.
Bekanntester Akteur ist ein 18Jähriger. Vincent Thill vom französischen Tabellenletzten FC Metz wurde bereits mit Topadressen wie Bayern München oder Juventus Turin in Verbindung gebracht. Derzeit soll vor allem der Arnautovic-Klub West Ham United Interesse am Offensivspieler bekunden. Thill hat bereits 14 Länderspiele (1 Tor) bestritten, sein Debüt gab er mit 16. Als Europas „Wunderkind“gefeiert, will Thill nun den nächsten Schritt machen. Gegen Österreich soll er sich erneut beweisen, auch wenn das knapp 8000 Zuschauer fassende Stade Josy Barthel nur halbvoll sein dürfte.
Luxemburgs Respekt vor dem ÖFB-Team ist durchaus groß. „Die Mannschaft ist gespickt mit starken Spielern“, sagte Verbandspräsident Paul Philipp. Bisher gab es fünf Vergleiche, die allesamt von Österreich gewonnen wurden, Torverhältnis 22:4. (red, APA)