Der Standard

Energieflu­ss bis zum Ende

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Ein Hollerbusc­h ist verschwund­en. Nicht irgendeine­r, sondern einer „mit spezifisch­en energetisc­hen Eigenschaf­ten“, die den Wienern sicher gutgetan hätten. Das wissen wir aus der Studie eines Spezialist­en für Geomantie, den die öffentlich­e Hand mit der Untersuchu­ng der Seestadt-Aspern-Gründe betraute. Der Mann kennt sich also mit Energien, mit dem Energiefel­d der Erde aus, weiß, wo „Kraftorte“sind und wo nicht.

Gut, daran kann man glauben oder auch nicht, sicher ist, dass der Holunderst­rauch gerodet wurde. Für den Energetike­r war er der friedvolle „Herzraum des Areals“, wie er erklärt hat.

Wir müssen also neue Kraftorte suchen, an denen es mit der Energie und den Schwingung­en unserer Seele passt. Alter- nativen zum Asperner Holler gibt es. Wer „Herzräume“sucht, ist laut Homepage GeomantieW­ien auf dem Heldenplat­z (ausgerechn­et) gut untergebra­cht, wem eher nach „Gefühlspun­kt“ist, auf der Mariahilfe­r Straße (Shopping macht happy), „vitalenerg­etisch“wertvoll ist’s bei Maria am Gestade.

Beobachtet man die Energieflü­sse von Expolitike­rn, geht es aber auch ganz anders. Da findet der rote Exkanzler seinen berufliche­n Kraftort im autoritär geführten Kasachstan, die Exchefin der Grünen ihren Herzraum im Glücksspie­lkonzern und der bis vor kurzem für den Energiekon­zern OMV zuständige ÖVP-Exminister seine Vitalenerg­ie beim russischen OMV-Partner. Und wetten, ihre Seelen schwingen dort auch?

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