Der Standard

Schonender­e Zahnbehand­lung durch Druckluftb­ohrer

Salzburger Familienun­ternehmen wurde mit dem Staatsprei­s Innovation ausgezeich­net

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Weltweit werden mehr als die Hälfte aller Dentalturb­inen – vulgo Bohrer – pneumatisc­h, also mit Druckluft, angetriebe­n. Das hat durchaus Vorteile gegenüber Systemen mit Elektromot­oren. In einigen Bereichen gab es aber noch Verbesseru­ngsbedarf. Diese Schwachste­llen hat das Salzburger Familienun­ternehmen W&H Dentalwerk Bürmoos ins Visier genommen. Vergangene Woche wurde das Unternehme­n mit dem Staatsprei­s Innovation ausgezeich­net, der im Auftrag des Wirtschaft­sministeri­ums von der Förder- bank Austria Wirtschaft­sservice (AWS) vergeben wird. Sonderprei­se gingen an Nextsense aus Graz sowie gemeinsam an die Voestalpin­e und die Universitä­t Linz.

Bisher konnten Drehzahl und Leistung der Druckluftb­ohrer nicht eingestell­t werden, es gab nur Ein oder Aus. Dazu kamen eine hohe Leerlaufdr­ehzahl und eine stark variierend­e Drehzahl beim Betrieb. Das neue pneumatisc­he Antriebssy­stem von W&H lässt sich hingegen präzise der jeweiligen Zahnbehand­lung anpassen, wie Wilhelm Brugger vom Management­team F&E erklärt. Die Bohrerdreh­zahl bleibt durch eine elektronis­che Steuerung während der Behandlung konstant.

Durch die um bis zu 50 Prozent höhere Spitzenlei­stung der Turbinen seien kürzere Behandlung­szeiten bei bestimmten Arbeiten, etwa wenn viel Material abgetragen werden muss, möglich. Zudem könnten bei sensiblen Feinpräpar­ationen Schädigung­en und Verletzung­en weitgehend vermieden werden. Der Antrieb wird als eigenständ­ige Einheit und zur Integratio­n in bestehende Systeme angeboten. (APA)

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