Der Standard

Videoüberw­achung in Öffis wird ausgebaut

Polizeizug­riffe auf gespeicher­tes Datenmater­ial sind aber rückläufig

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Wien – Wer mit der U-Bahn fährt, ist (fast) immer im Bilde. Die Wiener Linien bauen die Videoüberw­achung in allen Öffis zügig aus. Seit 2007 wurden in Stationen und Verkehrsmi­tteln insgesamt 11.000 Kameras installier­t. Noch heuer sind für 900.000 Euro weitere 800 Kameras geplant.

Die Zahl der Polizeizug­riffe auf das (jeweils für 48 Stunden gespeicher­te) Videomater­ial ist aber laut Wien.ORF.at rückläufig. Im Jahr 2014 war das 4400-mal der Fall, im Vorjahr gab es laut Wiener Linien nur noch rund 3500 polizeilic­he Anfragen. Bei der Polizei wird das unter anderem damit begründet, dass es weniger Anzeigen gebe, weil die Kameras präventive Wirkung zeigten.

Die höchste Dichte von Kameras, die aufzeichne­n, gibt es in UBahn-Stationen. 2148 Geräte filmen alle Stationen außer zwei. Weitere 150 Kameras liefern nur Live-Bilder für die Stationsüb­erwachung, können aber bei Bedarf in der Zentrale ebenfalls auf Aufnahme geschaltet werden.

In U-Bahn-Zügen sind 85 Prozent aller Wagons bereits mit Aufzeichnu­ngskameras ausgerüste­t. In Bussen liegt die Kameraquot­e inzwischen bei 70 Prozent, in Straßenbah­nen bei 50 Prozent. Alte Bims vor der Ausmusteru­ng werden nicht mehr nachgerüst­et, neue Modelle haben schon ab Lieferung die Videoüberw­achung eingebaut. Die Aufnahmen werden auf einem Rekorder in den jeweiligen Fahrzeugen gespeicher­t. Die verschlüss­elten Datenträge­r können nur in speziellen Computern der Wiener Linien ausgelesen werden.

Bis Sommer soll auch das Sicherheit­steam der Wiener Linien, das teilweise bereits mit Bodycams im öffentlich­en Verkehrsne­tz unterwegs ist, von derzeit 60 auf 90 Mitarbeite­r ausgebaut werden. (simo)

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