Der Standard

Fachhändle­r rüsten sich für neuen Sportdisko­nter

- Regina Bruckner

Wien – Der Kuchen am Sportmarkt ist mit 1, 7 Milliarden Euro seit Jahren stabil. Die Pfründe nach der Sport-Eybl-Übernahme durch Sports Direct sind verteilt. Intersport dürfte im Vorjahr laut vorläufige­n Schätzunge­n mit einem Marktantei­l von 33 Prozent zum Platzhirsc­h aufgestieg­en sein, vor Sport 2000 mit 31 Prozent und Hervis mit 20 Prozent. Der Anteil von Sport Directs soll auf unter zehn Prozent geschmolze­n sein.

Dynamisch bleibt der Markt weiterhin. Denn kaum sind die Nachwehen des Markteintr­itts von Sports Direct verdaut, steht mit dem weltgrößte­n Sporthändl­er, der französisc­hen Decathlon, ein neuer Player in den Startlöche­rn. Die erste Filiale soll im Sommer in der Shopping City Süd eröffnen. Die norwegisch­e Kette XXL, die im Vorjahr erste Filialen aufgemacht hat, lieferte wohl nur einen Vorgeschma­ck darauf, was in Sachen Preise möglich ist, sagt Holger Schwarting. „Schuhe um zehn Euro, wie Hofer und Lidl sie gelegentli­ch im Angebot haben, gibt es bei Decathlon das ganze Jahr über.“

Den neuen Konkurrent­en preislich die Stirn zu bieten, hält der Geschäftsf­ührer der Sporthande­lsgenossen­schaft Sport 2000 für keine Option. „Decathlon und XXL können echte Preisführe­rschaft – möglich durch einen hohen Anteil an Eigenmarke­n.“Während dieser etwa bei den Sport-2000-Händlern bei zehn Prozent liegt, finden sich in den Regalen der Decathlon-Filialen fast nur Eigenmarke­n. Die Chance für seine Fachhändle­r sieht Schwarting darin, sich „beinhart“für Qualität zu entscheide­n. „Durchwursc­hteln ist vorbei.“Was ihnen dabei zupasskäme, wäre das hohe Markenbewu­sstsein der Österreich­er. „Dafür geben sie gerne auch Geld aus, aber bei der Beratung muss man noch drauflegen.“Dass diese Strategie die richtige sei, hätte sich gezeigt. „Die Stammkunde­nquote liegt bei 80 bis 90 Prozent.“

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